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Perseiden-Strom

Ist das der Sternschnuppen-Rekord von Schwerin?

Schwerin / Lesedauer: 3 min

17 auf einen Streich: Einer Fotografin ist in Schwerin ein fantastisches Sternschnuppen-Foto gelungen. Wie ihr das gelungen ist und wie auch Sie die Perseiden zu Gesicht bekommen, verraten wir hier.
Veröffentlicht:18.08.2020, 17:05

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Kürzlich ließ der Höhepunkt des Perseiden-Stroms die Herzen aller Sternschnuppen-Jäger höher schlagen. Jedes Jahr ziehen die verdampfenden Meteoriten bereits ab Mitte Juli über den Nachthimmel Mecklenburg-Vorpommers.

So mancher Weltall-Fan wird es sich da in eine Decke gekuschelt auf einer Bank im Park oder einem Liegestuhl im Garten gemütlich gemacht und erwartungsvoll in den Himmel geschaut haben, als die Perseiden Anfang August ihren Höhepunkt erreichten. Und die Erwartungen wurden überall dort, wo Wolken den Blick nach oben nicht verdeckten, auch erfüllt. Mehrere Dutzend Sternschnuppen pro Stunde ließen sich beobachten.

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Sternschnuppen-Freuden über Schwerin

So gelang es zum Beispiel Gabriele Kaulfürst in der vergangenen Woche, ein tolles Foto über dem Ziegelsee in Schwerin zu schießen. Genau genommen ist das Bild eine Montage aus mehreren Einzelfotos, die sie innerhalb einer Stunde aufgenommen hatte.

Auf dem Instagram-Kanal des Nordkurier sehen Sie das komplette Foto:

Aufgenommen hat sie die Fotos mit einer Sony Alpha 7iii und einer Brennweite von 55mm im Hochformat. "Leider hat mir ein Angler ein paar Belichtungen verhunzt", schreibt sie. Er habe mit seiner Stirnlampe auf dem Kopf den Steg, auf dem sie gestanden hatte sehr zum Schwanken gebrachte, während er seine Angeln zusammen packte.

Man soll den Wunsch ja eigentlich nicht verraten, aber bei einer Schnuppe habe sie sich gewünscht, dass die Menschen lieber in den schönen Sternenhimmel schauen sollten, anstatt ständig die Lichtverschmutzung zu erhöhen. Leider sei dies vielen Leuten überhaupt nicht bewusst, was das für Auswirkungen hat, sagt Kaulfürst.

So entdecken Sie viele Sternschnuppen

Wer in diesem Jahr noch keine Sternschnuppen gesehen hat, muss übrigens nicht verzweifeln und seine geheimen Wünsche auf das nächste Jahr verschieben. Zwar ist der Höhepunkt der Perseiden schon vorbei, aber noch bis zum 24. August sind sie zu sehen. Man braucht halt nur etwas mehr Geduld.

Aber wie kann man seine Chancen erhöhen? „Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten wenig, da beide das Gesichtsfeld einschränken”, erklärte Manfred Gaida, Astrophysiker im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.

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Erfolgreicher sei die Suche mit dem bloßen Auge und für Fotografen eine stabil und windsicher aufgestellte Kamera mit einem gut abbildenden Weitwinkel- oder einem sogenannten Fisheye-Objektiv.

Zudem sollte man einen dunklen Beobachtungsposten wählen, diesen frühmorgens vor der Dämmerung beziehen – und einen Liegestuhl mitbringen. Darin lasse sich der Himmel gut beobachten. In welche Richtung man schaue, sei dabei eigentlich egal: „Die Sternschnuppen ziehen quer über den ganzen Himmel.”