StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernHunde-Besitzerin warnt vor tödlicher Blaualgen-Gefahr

Weitere Strände gesperrt

Hunde-Besitzerin warnt vor tödlicher Blaualgen-Gefahr

Greifswald / Lesedauer: 3 min

Blaualgen-Alarm in der Ostsee: In Wampen waren zwei Hunde qualvoll gestorben, nachdem sie im Bodden badeten. Weitere Strände wurden gesperrt – und das könnte erst der Anfang sein.
Veröffentlicht:10.08.2020, 13:55

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Am Sonntag war der Strand Wampen bei Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) wegen Blaualgen gesperrt worden. Wie die Stadt Greifswald am Montag dem Nordkurier bestätigte, sind auch das Strandbad Eldena sowie der Strand in Riems vorerst vom Gesundheitsamt dichtgemacht worden. Man habe am Morgen vor Ort Proben genommen. Die Ergebnisse stünden zwar noch aus, aber der Verdacht auf Blaualgen liegt nach einer ersten Begutachtung sehr nahe.

Achim Froitzheim, Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald, sagte, dass das Wasser an den gesamten Stränden des Greifswalder Boddens ähnlich wie in Wampen und Greifswald aussieht. Es könnten demnächst also weitere Strände von der Insel Koos bis hoch nach Lubmin gesperrt werden.

Mehr lesen: Blaualgen in der Ostsee – Strand gesperrt

Ausflug endete in einer Tragödie

Nach einem Badeausflug am Greifswalder Bodden bei Wampen waren zwei Hunde verendet. Der Strandabschnitt ist laut des Landkreises wegen der starken Blaualgenkonzentration seit Sonntag gesperrt.

Die Hundebesitzer wollten ihren Hunden etwas Gutes tun, den Tieren an diesem heißen Tag etwas Abkühlung verschaffen. Daher hätten sie die Tiere am Samstag bei Wampen ins Wasser laufen lassen. Dieser Ausflug endete für zwei Frauen und ihre noch jungen Hunde allerdings in einer Tragödie.

Tierarzt kämpfte um das Leben er Hunde

Denn nachdem die Hunde ausgiebig am Ostseestrand geplantscht hatten, zeigten sich schon bald erste Vergiftungserscheinungen. Beide Tiere mussten erbrechen, und es wurde danach nicht besser, sondern noch schlimmer. Alarmiert brachten die Frauen ihre Hunde in die Tierklinik in Rostock, wo alles versucht wurde, die Hunde zu retten.

Aber alles Mühen der Experten war vergeblich, die Vergiftungen zu weit fortgeschritten. Dass tatsächlich Blaualgen definitiv die Ursache für den Tod der Hunde war, konnten die Tierärzte nicht bestätigen, möglicherweise könnten auch noch andere gefährliche Algen eine Rolle gespielt haben.

Bei Blaualgen-Verdacht nicht ins Wasser gehen!

Unabhängig davon richtet eine der betroffenen Hundehalterinnen über den Nordkurier einen dringenden Appell an alle Tierfreunde, ihre Vierbeiner im Verdachtsfall unter keinen Umständen ins Wasser zu lassen. Die Frau selbst hatte grünliche Schlieren auf dem Wasser ausgemacht, dabei aber niemals an eine mögliche tödliche Gefahr gedacht. Sie will anderen Hundebesitzern die schmerzvolle Erfahrung, die sie selbst machen musste, unbedingt ersparen.

Blaualgen (auch Cyanobakterien genannt) vermehren sich besonders stark bei heißen Temperaturen, flachem Wasserstand und wenig Wind wie in den vergangenen Tagen. Sie können auch für Menschen lebensgefährlich werden.

Erst am Montag wurde der Ostseeküste MVs sowie den Seen eine überwiegend ausgezeichnete Qualität des Badewassers bescheinigt. Mehr zur aktuellen Badewasserkarte des Landes lesen Sie hier.

Dieser Artikel wurde aktualisiert, nachdem auch der Strand in Riems gesperrt wurde.