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Drogenprozess

Hells-Angels-Mitglied muss ins Gefängnis

Rostock / Lesedauer: 2 min

Ein Mitglied des Rockerclubs ist in Rostock wegen Drogenhandels verurteilt worden. Dennoch konnte er das Gericht als freier Mann verlassen.
Veröffentlicht:18.07.2018, 19:19
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Ein Hells-Angels-Mitglied ist vom Rostocker Landgericht wegen Drogenhandels zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Allerdings wurde der Haftbefehl gegen 28-jährigen Mann aus Hamburg außer Vollzug gesetzt, bis das Urteil rechtskräftig wird, hieß es in der Urteilsverkündung am Mittwoch.

Der Verurteilte, der acht Monate in Untersuchungshaft gesessen hatte, konnte das Gericht als freier Mann verlassen. Er muss sich jedoch einen festen Wohnsitz suchen und einmal wöchentlich bei der Polizei melden.

Die Verteidigung des Mannes hatte eine Bewährungsstrafe gefordert und kündigte an, Revision gegen das Urteil einzulegen. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und sechs Monate Gefängnis beantragt und wollte den Mann weiterhin in Haft behalten.

Marihuana und Kokain bei Hausdurchsuchung gefunden

Der Gießereimechaniker hatte laut Anklage in den Jahren 2016 und 2017 mit größeren Mengen Marihuana gehandelt. Die Drogen soll er in Mengen bis zu sechs Kilogramm vorrätig gehabt haben.

Bei einer Hausdurchsuchung im November vergangenen Jahres waren Marihuana, 32 Gramm Kokain und knapp 1500 Euro Bargeld gefunden worden. Der Richter bescheinigte ihm ein typisches Dealerverhalten, da er im Prozess immer nur das zugegeben habe, was nicht mehr zu leugnen gewesen sei.

Verteidigung beschuldigte Kriminalpolizisten

Die Verurteilung stützte sich vor allem auf die Aussage eines Zeugen, der selbst wegen Drogendelikten verurteilt ist. Die Verteidigung des 28-Jährigen hatte alle Zeugen der Anklage für unglaubwürdig gehalten.

Sie beschuldigte einen Kriminalpolizisten, Zeugen bedroht und ihnen sogar Geld geboten zu haben. Die Staatsanwaltschaft prüfe nun, ob sie gegen die Verteidiger Ermittlungen wegen übler Nachrede einleite.