StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernGewerkschaft fordert Tarifbezahlung bei Lila Bäcker

Nach Millionen-Bürgschaft

Gewerkschaft fordert Tarifbezahlung bei Lila Bäcker

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Bäckereikette „Lila Bäcker” hat eine Landesbürgschaft von acht Millionen Euro erhalten. Dafür soll sie ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlen. Und noch etwas muss verbessert werden.
Veröffentlicht:25.10.2019, 08:45
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Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hat die neue Geschäftsführung der Lila-Bäcker-Gruppe aufgefordert, zu tariflicher Bezahlung zurückzukehren. „Wer sich gesellschaftlich absichern lässt, sollte der Gesellschaft auch etwas zurückgeben”, sagte Jörg Dahms als NGG-Landessprecher Mecklenburg-Vorpommern am Freitag in Neubrandenburg. Hintergrund ist eine Landesbürgschaft von acht Millionen Euro für die Firma.

Dahms sagte, mit höherer Bezahlung ließen sich Arbeitskräfte wieder zurückgewinnen, die die Backkette während der ungewissen Zeit des Insolvenzverfahrens von Januar bis September verlassen hatten. Die Backkette betreibt nach eigenen Angaben noch 270 von ehemals 400 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg und hat noch 2180 von einst 2700 Beschäftigten.

Firmenleitung soll nach Neubrandenburg verlegt werden

Ein Argument für die Bürgschaft war, dass die Firma im strukturschwachen Pasewalk mit rund 200 Leuten produziert und zu den größten Arbeitgebern zählt. Die schwierige Situation der Filialmitarbeiter hatte mehrfach dazu geführt, dass nicht alle Läden durchgängig geöffnet blieben, wie zum Beispiel in Greifswald.

„Insgesamt hoffen wir, dass die neue Geschäftsführung die Chancen des Neustarts nutzt”, sagte Dahms. So müsse dringend wieder das Niveau der Backwaren angehoben werden. Laut NGG hatte die Kette in der Insolvenzzeit, als Produktionsstätten wie in Dahlewitz bei Berlin geschlossen wurden, Engpässe wie bei Brötchen mit Industrieware ausgeglichen. „Da braucht es wieder eigene Produkte”, sagte Dahms.

Mit der Umstrukturierung war die alte Geschäftsführung des Lila Bäckers abgelöst und die Zahl der Betriebsteile verkleinert worden. Die 20-köpfige Firmenleitung soll noch von Pasewalk, wo Brot und Brötchen gebacken werden, nach Neubrandenburg verlegt werden, wo die zentrale Kuchenproduktion läuft.