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Von Rügen nach Schweden

Fährverbindung Sassnitz-Trelleborg wird komplett eingestellt

Sassnitz / Lesedauer: 3 min

Die Königslinie zwischen Rügen und Schweden ist Geschichte! Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie wird die Reederei Stena-Line die Fährverbindung nicht wieder aufnehmen.
Veröffentlicht:08.04.2020, 16:26

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Wie die schwedische Reederei Stena-Line am Mittwochnachmittag bekannt gab, wird sie die Fährverbindung zwischen den Häfen Sassnitz-Mukran auf der Insel Rügen und dem schwedischen Trelleborg auch nach Ende der Corona-Pandemie nicht wieder aufnehmen. In einer Mitteilung des Unternehmens hieß es, man habe über die Einzelheiten der Schließung Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen. Auch der Bordershop solle geschlossen werden.

Eine der ältesten Fährlinien Europas

Das Fährschiff Sassnitz solle zunächst auch weiterhin in Mecklenburg-Vorpommern "warm aufgelegt" bleiben und werde dann, je nach Ausgang der Gespräche, gegebenenfalls nach Schweden überführt. „Die Planungen zur Schließung der „Königslinie“ Sassnitz-Trelleborg, eine der ältesten Fährrouten Europas, anzugehen, fällt uns sehr schwer – insbesondere im Hinblick auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagte Ron Gerlach, Trade Director und Geschäftsführer Stena Line Deutschland in der Mitteilung: „Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Passagierzahlen auf der Route auf absehbare Zeit nicht erholen werden und auch im übrigen ein kostendeckender Betrieb nicht möglich ist. Daher sind die Schritte zur Planung der Routenschließung leider unausweichlich.“

Wie das Verkehrsministerium von Mecklenburg-Vorpommern kurz nach der Ankündigung von Stena mitteilte, bedauert Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) die Entscheidung der Reederei:

„Mit der Königslinie fällt Deutschlands schnellste Fährverbindung nach Schweden weg. Die Königslinie stand 2020 im 111. Jahr für die verlässliche Beförderung von Passagieren und den Transport von Waren zwischen Rügen und Südschweden. Besonders schade finde ich, dass es nicht gelungen ist, die Potenziale des eingesetzten Eisenbahnfährschiffs ,Sassnitz‘ auszuschöpfen“, sagte Pegel und fügte hinzu: „Die wirtschaftlichen Sorgen der Reederei, die das Covid19-Virus mit sich bringt, sind nachvollziehbar und natürlich hat das Land großes Interesse, dass Stena-Line ein stabiler Partner unserer Häfen in der Ostsee bleibt. Deshalb hoffe ich, dass die Entscheidung zur Linieneinstellung zwischen Sassnitz-Mukran und Trelleborg nach dem Ende der Pandemie noch einmal im Vorstand der Stena-Line beraten werden kann, wenn sich die Ostsee-Fährverkehre wieder in alter Stärke und Form zeigen.“

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Ausweichmöglichkeit Rostock - Trelleborg

Stena-Line hatte bereits im vergangen Herbst das Angebot auf der Strecke von wöchentlich sechs Abfahrten auf eine beziehungsweise zwei pro Woche gekürzt. Mitte März war die Verbindung wegen der Corona-Krise komplett eingestellt worden, sollte ursprünglich nach dem Ende der Krise aber wieder aufgenommen werden. Diese Pläne wurden von der Reederei jetzt offenbar verworfen.

Als Ausweichmöglichkeit besteht für Passagiere und Spediteure das Angebot von Stena-Line zwischen Rostock und Trelleborg.

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