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Diskussionen in der Hansestadt

Edward Snowden als Ehrendoktor der Uni Rostock?

Rostock / Lesedauer: 2 min

Ein Doktorhut für einen amerikanischen Whistleblower? Der Dekan der Philosophischen Fakultät meint, dass Edward Snowden die Ehrendoktorwürde mehr als verdient hat.
Veröffentlicht:14.01.2014, 12:26

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Sogar das Urgestein der deutschen Grünen wird am 20. Januar (17 Uhr) an der Universität Rostock erwartet: Der Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele nimmt teil an einem Forum der Uni zum Thema "Die Bedeutung der NSA-Affäre für Grundrechte und Demokratie". In der Veranstaltung dürfte es vor allem um eine Frage gehen: Hat der Whistleblower Edward Snowden die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock verdient? Weitere Teilnehmer an der Diskussion: Prof. Wolfgang Hoffmann-Riem, ehemaliger Richter des Bundesverfassungsgerichts, sowie die Rostocker Professoren Gesa Mackenthun, Elizabeth Prommer und Heiner Hastedt. Moderiert wird das Forum durch den Spiegel-Journalisten Marcel Rosenbach, der wegen seiner Verdienste bei der Aufklärung der NSA-Affäre mit seinem Kollegen Holger Stark als Journalist des Jahres ausgezeichnet wurde.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte die Philosophische Fakultät der Uni Rostock den Antrag auf die Verleihung der Ehrendoktorwürde gestellt. Im Kern, so heißt es in der vierseitigen Begründung des Dekans Prof. Hans-Jürgen von Wensierski, gehe es nicht allein um die Offenlegung "unverantwortlicher US-amerikanischer Spionagetätigkeit", sondern um "Massenüberwachung als globales Problem".

Indes gibt es speziell aus Kreisen der CDU bereits Widerstand: Rostocks CDU-Kreisverbandschef Detlev Göllner kritisierte das Vorhaben als einen "peinlichen Moment" der Uni-Geschichte.

Eine Entscheidung über den Antrag der Fakultät zur Enleitung eines Promotionsverfahrens könnte bereits Mitte Februar fallen. Die Nachfrage nach dem Forum am kommenden Montag ist übrigens so groß, dass die Veranstaltung vom Arno-Esch-Hörsaal der Uni ins Audimax umziehen wird.