Positive Tests
Corona an der Seenplatte – zum Risikogebiet fehlt nicht viel
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min
Als Corona-Risikogebiete gelten immer mehr deutsche Städte und Landkreise. In MV brüstet man sich weiterhin mit niedrigen Infektionszahlen doch an der Seenplatte spitzt sich die Lage seit einigen Tagen ebenfalls zu.
Noch ist man zwischen Müritz und Feldberger Seenlandschaft zwar ein gutes Stück von den Grenzwerten entfernt, doch die Meldungen seit Anfang der Woche lassen aufhorchen.
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Corona-Ampel steht seit Tagen auf Gelb
Die Warnstufe der Behörden sprang für die Mecklenburgische Seenplatte bereits vor rund einer Woche auf Gelb. Damals stieg die sogenannte 7-Tages-Inzidenz auf einen Wert von 13,9. Der Wert gibt an, wie viele Nachweise des Corona-Virus es auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gegeben hat.
Inzwischen steht der Landkreis bei 22,4. Auch das klingt zunächst noch weit entfernt von Verhältnissen, wie sie in Berlin, Frankfurt oder im Ruhrgebiet herrschen. Ab einem Wert von 50, darauf haben sich Bundes- und Landesregierung geeinigt, gilt eine Region als Risikogebiet.
Der Aufwuchs kann aber schnell gehen: In Berlin lag die 7-Tages-Inzidenz bis Anfang Oktober auch noch bei unter 30. Eine Woche später wurde die Hauptstadt zum Hotspot erklärt.
Beunruhigende Zahlen
Wie schnell das gehen kann, zeigt ein Rechenbeispiel. Bei knapp 260.000 Einwohnern im Kreis Seenplatte, müssten binnen einer Woche knapp 130 Menschen positiv getestet werden. Im Schnitt wären es 18,4 pro Tag.
Die letzten drei Meldungen aus dem Landesamt für Gesundheit lauteten: 15, 19, 17. Allerdings schloss das die Nachmeldungen vom Wochenende mit ein.
Ähnlich wie in Regionen, die inzwischen als Risikogebiete gelten, mehrten sich auch hier zuletzt Meldungen über private Zusammenkünfte, bei denen sich das Virus ausgebreitet hatte. Auch in den Krankenhäusern von Neubrandenburg und Malchin traten zuletzt Fälle auf.
Drohen neue Sanktionen
Genaue Vorgaben, wie die Politik auf ein solches Szenario in MV reagieren müsste, gibt es nicht. Für Menschen aus einem Risikogebiet gelten allerdings in anderen Bundesländern strenge Einreisebeschränkungen.
Auch örtlich wären neue Maßnahmen zu erwarten. Anderswo in Deutschland reagierte man zuletzt beispielsweise mit einer Ausweitung der Maskenpflicht, Sperrstunden beim Alkoholausschank und strengeren Kontaktverboten.