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Halbjahreszahlen

Sparkassenchef warnt vor Corona-Schäden

Berlin / Lesedauer: 1 min

Für einen Banker ist das eine ungewöhlich deutliche Ansage: Die Pandemie drückt kräftig auf die Gewinne. Und die Kunden stellen ihr Zahlungsverhalten um.
Veröffentlicht:27.08.2020, 06:16

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Die Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg kämpfen mit den Folgen der Corona-Krise und schrauben ihre Gewinnerwartungen zurück. Die Halbjahreszahlen seien gerade noch zufriedenstellend, sagte Michael Ermrich, Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Berlin. Corona habe Spuren bei den Sparkassen hinterlassen, aber keine größeren Blessuren. Die Sparkassen befürchten seinen Angaben zufolge derzeit aber keine größeren Kreditausfälle, die Risiken seien beherrschbar.

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„Die Sparkassen als Hausbank der Ostdeutschen haben die Folgen der Pandemie verstanden und reagiert. Sie haben finanzielle Engpässe bei Kunden ausgeglichen und die Bargeldversorgung sichergestellt“, unterstrich Ermrich weiter. Ausgelöst durch Corona verzichteten mehr Kunden in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg auf Bargeldzahlungen. Lag der Anteil der kontaktlosen Girocard-Transaktionen in Mecklenburg-Vorpommern im Januar noch bei 45,4 Prozent, betrug er im Juni 55,4 Prozent. In Brandenburg stieg dieser Wert im gleichen Zeitraum von 53,4 Prozent auf 61,3 Prozent.

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Gleichzeitig seien die Einlagen der Kunden in beiden Ländern auf Rekordwerte gestiegen. Einen Boom habe es bei Krediten gegeben: In Brandenburg stieg die Summe der Darlehen im ersten Halbjahr um knapp 40 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern um etwa 15 Prozent.