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Schädlings-Invasion

Diese Raupe frisst unsere Buchsbäume auf

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Steht die deutsche Parklandschaft vor dem Aus? Ein Schädling mit asiatischen Wurzeln macht sich an Buchsbäumen zu schaffen. Was kann man gegen ihn tun?
Veröffentlicht:22.05.2017, 13:17

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Seit Mitte der 2000er-Jahre treibt der sogenannte Buchsbaumzünsler sein Unwesen in Deutschland. Vermutlich per Schiff reiste er aus Ostasien ein und breitete sich von den Häfen am Rhein gen Norden aus. In Brandenburg wurde der Schädling das erste Mal 2009 im Spreewald nachgewiesen.

Vor wenigen Wochen kam nun die Hiobsbotschaft aus der Bundeshauptstadt: Das ansässige Pflanzenschutzamt hat etliche Raupen an den omni-präsenten Buchsbäumen im Regierungsviertel gesichtet. Langfristig wird nun darüber diskutiert, welche Pflanze die formschön gestutzten Bäumchen auf der Museumsinsel oder an den Schlössern Charlottenburg und Bellevue ersetzen könnte.

Buchsbaumzünsler in MV zweimal nachgewiesen

Denn Vögel verschmähen die giftige Raupe und eine chemische Bekämpfung steht angesichts der Nebenwirkungen für andere Insekten außer Frage. Mit immer mehr Nachweisen des Buchsbaumzünslers und seiner Erwachsenenstufe, einem unscheinbaren schwarz-weißen Nachtfalter, stellt sich auch im Nordosten die Frage: Müssen die Parklandschaften bald neu bepflanzt werden?

Friedrich-Wilhelm Garve, Projektleiter für die Staatlichen Gärten und Schlösser im Raum Mecklenburg-Strelitz, Güstrow und Vorpommern, gibt Entwarnung. „Aktuell können wir keinen gravierenden Befall feststellen.” Während sich der Schädling in Brandenburg mittlerweile nicht nur im Südosten, sondern auch in Potsdam sowie dem Nordosten ausbreitet, wurde der Buchsbaumzünsler und sein Falter in Mecklenburg-Vorpommern erst zweimal nachgewiesen: in Stralsund und Penkun.

Experten empfehlen gegen die Raupe frühzeitig vorzugehen. Wurden sie im Buchsbaum entdeckt, sollten sie entweder abgesammelt und im Wassereimer ertränkt werden, oder mit einem Hochdruckreiner die betroffenen Planzen abgespritzt werden. Im schlimmsten Fall könnten auch biologische Mittel wie Bacillus thuringiensis eingesetzt werden.

Und so sieht der Buchsbaumzünsler in Aktion aus:

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