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Abwasser-Problem

Umbaupläne für Ferkel-Fabrik in Alt Tellin

Alt Tellin / Lesedauer: 2 min

Die Schweinezucht Alt Tellin will auf ihrem Gelände einiges in Sachen Abwasserreinigung neu bauen. Ein echtes Mitspracherecht hat die Gemeinde dabei nicht.
Veröffentlicht:24.09.2019, 20:53

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Am Entwässerungskonzept von Europas größter Schweinezuchtanlage in Alt Tellin scheint es Änderungsbedarf zu geben. Verbunden wäre das mit neuen Baumaßnahmen. Das vermittelt ein jetzt der Gemeinde Alt Tellin vorgelegter Antrag. Er beinhaltet die Errichtung einer zusätzlichen Abwasserreinigungsanlage mit einem sogenannten SBR-Reaktor, verbunden mit einem neuen Schlammspeicher sowie einem entsprechenden Betriebsgebäude.

Weniger Transportfahrten?

Hintergrund ist die Betriebsgenehmigung für den Mega-Stallkomplex, der seit 2012 jedes Jahr Hunderttausende Ferkel „produziert“. Die beinhaltet, dass von dort kein Abwasser in öffentliche Gewässer eingeleitet werden darf, einschließlich der aufgefangenen Niederschläge. Überschüssiger Schlamm soll künftig 30 Tage gespeichert und dann von der Gesellschaft für kommunale Umweltdienste (GKU) abgefahren werden kann.

Dass damit ein Teil der bisherigen Transporte entfallen könne, weil nicht ständig Schmutzwasser abgefahren werden muss, bewertete der Abgeordnete Günter Hegewald vom Bürgerbündnis Landleben-Tollensetal als positiven Effekt. „Ein Teil dieser Sachen, die jetzt gemacht werden sollen, waren von uns damals gefordert worden“, erinnerte er an die von ihm mitorganisierten Proteste gegen die Ferkelfabrik vor rund zehn Jahren. Gleichzeitig aber müssen die Gemeindevertreter nun registrieren, dass die Kommune kein echtes Mitspracherecht für das neue Bauvorhaben an der Ferkelfabrik besitzt.

Gemeindevertreter wollen nicht nur abnicken

„Da diese im Rahmen des bestehenden B-Planes liegen, geht es lediglich um ein gemeindliches Einvernehmen“, erläuterte Bürgermeister Frank Karstädt (CDU). Ein „Nein“ aus Alt Tellin wäre sozusagen ein rechtswidriges Versagen. Und würde am Ende vom behördlichen „Ja“ des Landkreises ausgehebel. Das Abnicken seitens der Gemeindevertretung gilt als Formsache.

Die indes wollte das Ganze trotzdem nicht so einfach geschehen lassen. Schließlich erhöhe sich mit den angekündigten Bauten der Versiegelungsgrad, merkte Günter Hegewald an, sodass weitere Ausgleichspflanzungen nötig werden könnten.