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Versteigerung

Rustower „Lindenquelle” kommt unter den Hammer

Rustow / Lesedauer: 2 min

In wenigen Tagen wird das Gebäude der Rustower Gaststätte „Zur Lindenquelle“ verteigert. Einheimische hoffen, dass das Anwesen an einen Gastwirt geht.
Veröffentlicht:12.06.2020, 19:16

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Wer die guten alten Zeiten nicht persönlich erlebt hat, der kann zumindest immer noch erahnen, wie urig es gewesen sein muss, als in der Gaststätte „Zur Lindenquelle“ in Rustow noch Speisen und Getränke serviert wurden. Die Tür des Hauses ist nun schon seit 2011 fest verschlossen. Die großen, stattlichen, frisch ergrünten Linden, lassen gerade jetzt in dieser Jahreszeit überhaupt keinen Zweifel daran, dass die Gaststätte ihren Namen ganz zurecht trägt.

Allerdings ist die Quelle unter den Linden versiegt. Bierchen, Bockwurst und Brause sind dort schon lange nicht mehr zu haben. Seitdem der letzte Gastwirt, der Rustower Eckhard Wahl, 2011 die Tür verschloss, um in den wohlverdienten Ruhestand zu starten, war Schluss mit Ausschank und gemeinschaftlichem Klönen nach Feierabend.

Mindestpreis erscheint sehr gering

„Das ist sehr, sehr schade“, bedauert nicht allein Eckhard Wahl. Auch der Rustower Gerhard Kaiser würde es sehr begrüßen, wenn „sich jemand findet, der sich des Objekts annimmt und vor allem wieder den gastwirtschaftlichen Betrieb ins Laufen bringt“. Die Möglichkeit dazu besteht jetzt, denn am Montag, 15.  Juni, soll das Objekt versteigert werden. Auf der Rustower Internetseite, www.rustow.de, wird auf diesen Termin aufmerksam gemacht. Beim weiteren Online-Herumstöbern gibt’s auf der Seite ZVG.com, Gerichtliche Zwangsversteigerungen, weitere Detailinformation. Die Summe, die dort als Verkaufswert angegeben ist, traut sich der Leser kaum zu glauben: 5800 Euro. „Das ist wirklich wenig“, sind sich Gerhard Kaiser und Eckhard Wahl einig. Sowohl der Mann, der einst von 1989 bis 2011 dort als Wirt hinterm Tresen stand, als auch der, der viele amüsante Geschichten aus der „Lindenquelle“ erzählen kann, sind sich sicher, dass in das Haus baulich und somit finanziell investiert werden müsste.

Vor dem Hintergrund, dass gerade auch das Radwegenetz von Greifswald in Richtung Loitz weiter ausgebaut wird, würden bestimmt viele Radler, Touristen, Kurzurlauber und Naherholer und natürlich Einwohner des Ortes es zu schätzen wissen, wenn es in Rustow wieder eine Gaststätte gäbe, die zum Verweilen einlädt. „Es wäre super, wenn das Gebäude an jemanden versteigert wird, der diese Meinung teilt“, gibt Gerhard Kaiser die Hoffnung noch nicht auf, an gute alte Zeiten anknüpfen zu können. „Klar wäre das gut“, sagte auch der heute 73-jährige Eckhard Wahl. Wenn’s wirklich klappt, dann könnte der Ort Rustow wohl getrost mit den Worten „Wo wir uns finden, wohl unter Linden ...“ für sich Werbung machen.