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Schlaglochpiste bei Demmin

Noch mehr Löcher, noch mehr Ärger

Seedorf / Lesedauer: 3 min

Die Seedorfer sind empört weil der Weg zwischen Waldeingang und Kreuzung Woldeforst trotz Petition vorläufig nicht saniert wird. Nun hinterließen auch noch Waldarbeiten tiefe Spuren.
Veröffentlicht:01.06.2019, 11:10

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Schlimmer geht immer. So bringt ein Seedorfer seine Erkenntis der vergangenen Woche auf den Punkt. Es reiche ja nicht, dass die rund 700 Meter zwischen Waldeingang und Kreuzung Woldeforst schon übersät sind mit zentimetertiefen Schlaglöchern. „Jetzt haben die uns auch noch die Banketten kaputt gefahren.“ Mit „die“ meint er Arbeiter, die jüngst rechts und links in dem Waldstück bei Demmin unterwegs waren. Mit einem Harvester, einem Holzvollernter, waren sie dort und haben teilweise bis in die Nacht hinein Holz herausgeholt, berichtet der Seedorfer und fügt im gleichen Atemzug an: „Durften die das überhaupt?“ Als erfahrener Jäger mit 36 Jahren auf dem Buckel wisse er, dass vom 1. März bis zum 30. September Vogelbrutzeit ist. Und nicht ganz weit ab befinden sich einige Schreiadler-Horste.

Jörg Küthe vom Ordnungsamt Demmin, in dessen Zuständigkeit die Woldeforst als Eigentum der Stadt liegt, hatte Kenntnis vom Holzeinschlag. Allerdings sei nicht Demmin der Auftraggeber gewesen, sondern Revierförster Sven Ziegler. „Wir haben mit der Landesforst einen Beforstungsvertrag. Das heißt, sie übernimmt alle anfallenden Arbeiten im Wald“, sagt Küthe auf Nachfrage. Wenn zum Beispiel ein Borkenkäferbefall vorliege, gebe es eine Ausnahme. Revierförster Ziegler bestätigt diese Annahme und gab weiterhin zu Protokoll, dass zusätzlich Reste einer zurückliegenden Einschlagung beseitigt wurden. Folglich alles legitim und genehmigt.

Frustration geht ins Grenzenlose

Die Frage nach der Genehmigung für den seines Erachtens nicht statthaften Holzeinschlag war allerdings nur der eine Aspekt, der den Seedorfer derzeit umtreibt. Weitaus mehr unter den Fingernägeln brennt ihm die Tatsache, dass die schweren Maschinen tiefe Spuren an den Straßenrändern hinterlassen haben. „Seit einer halben Ewigkeit kämpfen wir, dass die Straße repariert wird. Und jetzt machen sie noch den Rest kaputt.“ Obendrauf gebe es nun bröckelnde Banketten. Seine Frustration beim Thema „Woldeforster Straße“ geht langsam ins Grenzenlose, wie er sagte. Viele Seedorfer würden es ähnlich sehen.

Nicht zuletzt hat das damit zu tun, dass ihre Petition, in der sie nach vielen Jahren des Wartens und Vertröstens nun ausdrücklich die Sanierung der Straße durch Woldeforst fordern, im Rathaus bisher nicht die erhoffte Wirkung entfaltete – obwohl das Thema zuletzt mehrere Ausschüsse beschäftigt hatte. Im jüngsten Hauptausschuss wurde es noch einmal deutlich. Auf die Frage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Witkowski, ob die Petition sich auf die Prioritätenliste ausgewirkt hat, antwortete Bauamtsleiter Dietmar Schmidt, dass die Straße nicht weiter nach vorn gezogen wurde. In Seedorf sei die Priorität eine andere. 2020 soll mit der Sanierung der Straße von Wotenick nach Seedorf begonnen werden. Für die Seedorfer und das Teilstück durch die Woldeforst heißt das weiterhin Platz 17, also ganz untern auf der Liste.