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Hort-Neubau

Loitz lässt Hamburg und Berlin alt aussehen

Loitz / Lesedauer: 3 min

Mit seinem bisher umfangreichsten Investitionsprojekt seit der Hafenumgestaltung kann sich Loitz durchaus deutschlandweit sehen lassen. Denn der Hort-Neubau scheint anders als viele öffentliche Vorhaben nicht nur im Kostenrahmen zu bleiben.
Veröffentlicht:23.11.2020, 06:26

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Im Rahmen seines Zukunftsstadt-Projektes setzt sich Loitz werbewirksam schon mal gerne und provokant mit Metropolen wie Berlin oder Hamburg gleich, was Vielfalt und Anziehungskraft angeht. Doch zumindest bei der Umsetzung großer öffentlicher Bauprojekte scheinen die Vorpommern weit mehr als auf Augenhöhe zu sein. Jedenfalls wenn die prestigeträchtigen Objekte Hauptstadtflughafen und Elbphilharmonie als Vergleich dienen, die in Bezug auf die Einwohnerzahl ungefähr dem entsprechen, was die Loitzer gerade mit ihrem Hort-Neubau umsetzen. Bei rund 2,3 Millionen Investitionsvolumen ist es fast der dickste Brocken seit der Wende, lediglich die komplette Hafen-Neugestaltung fiel noch etwas teurer aus.

Anders als damals sowie in Hamburg und Berlin scheint die Umsetzung aber ohne spürbare Verzögerungen und großen Mehraufwand über die Bühne zu gehen. So jedenfalls berichtete es Bauamtsleiterin Christina Strobl diese Woche dem Bauausschuss der Kommune. Zwar könnten wegen der verschärften Corona-Lage die Bauberatungen seit Anfang des Monats nur noch telefonisch laufen, nichtsdestotrotz funktioniere alles reibungslos. So sei etwa gerade der Estrich eingebracht worden – Wochen vor dem ursprünglichen Termin. Wenn der ausgehärtet sei, gehe sofort der Innenausbau in die finale Phase.

Dabei war das Mammutprojekt zuvor immer wieder ausgebremst worden. Schon im Herbst 2016 hatte Loitz seinen Förderantrag beim Land dafür gestellt, das mit einem Extra-Programm für solche Kleinstädte lockte. Doch gerade in Schwerin zogen sich Bearbeitung und Bewilligung hin. Die von dort vorgeschriebene europaweite Ausschreibung, das Prüf- und Baugenehmigungsverfahren taten ihr übriges, mehrere Jahre gingen darüber ins Land. Sodass erst mit dem März 2020 die Handwerker loslegen konnten (der Nordkurier berichtete). Drei Monate später aber stieg das Richtfest, und nun stehen die Gewerke für Fußböden, Fliesen und Malern im Startblock, wie die Bauamtsleiterin erläuterte. Elektroinstallation und Innenputz sind bereits in beziehungsweise an den Wänden. Von draußen sieht der durch seine Rundung und teils hölzerne Fassadenverkleidung markante Verbindungsbau zwischen Regionalschule und Turnhalle ohnehin so gut wie vollendet aus, gerade bekam auch der Sockel noch seinen Schutzanstrich gegen Feuchtigkeit. „Das Dach ist bis auf den Randbereich auch schon fertig, sogar das Gründach ist schon drauf“, erläuterte die Expertin aus dem Rathaus im Nordkurier-Gespräch.

Sodass sich momentan eine beachtliche Übererfüllung des Terminkalenders abzeichnet: „Es sieht so aus, als ob Ende Februar/Anfang März alles fertig sein könnte“, eröffnete Christina Strobl dem Loitzer Fachausschuss. Ursprünglich sollte das erst zum Sommer der Fall sein.

Trotzdem will sie noch keinen vorzeitigen Einzug ankündigen, selbst wenn gerade die Aufträge für die Möblierung und Ausstattung ausgeschrieben wurden. Wisse doch niemand, was die Corona-Pandemie demnächst vielleicht noch bringe. Oder etwa der bisher ausstehende Einbau eines Lifts. Doch dies scheinen Sorgen zu sein, mit denen Berlin und Hamburg wohl gerne getauscht hätten.