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Aufatmen in Roidin

Gefährliche Pappeln werden endlich gestutzt

Roidin / Lesedauer: 3 min

Diesen Schnitt haben die Vertreter der Gemeinde Utzedel schon lange erwartet: Die Kreisstraßenmeisterei nimmt sich die Pappeln zwischen Roidin und Teusin vor.
Veröffentlicht:05.05.2020, 09:58

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Es hat einige Zeit gedauert, bis die Gemeinde Utzedel ihr Problem mit den Pappeln zwischen Roidin und Teusin gelöst hat. Darüber, warum es so lange gedauert hat, gibt es aber unterschiedliche Aussagen. Laut dem Gemeindevertreter Frank Barke waren die Roidiner Pappeln seit 2016 ein Dauerthema in den Sitzungen und es wurden zahlreiche Anträge zur Beseitigung der Gefahrenquelle gestellt. Doch es passierte nichts. Dagegen bestritt Haidrun Pergande, Pressesprecherin des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, auf Nordkurier-Nachfrage, dass ihre Behörde in all den Jahren einen Antrag erhalten haben soll. Laut ihrer Aussage wurde die Gefahrenquelle in der Kreisverwaltung erst vor kurzer Zeit bekannt.

Einige fordern Fällung der Bäume

Jetzt ist die Kreisstraßenmeisterei mit fünf Mitarbeitern endlich dabei, das Totholz aus den Pappeln zu sägen. „Die Arbeiten, die in der vergangenen Woche begonnen haben, sollen in dieser Woche beendet werden. Erschwert werden die Baumpflegearbeiten durch den stattlichen Umfang der Pappeln von bis zu 1,50 Meter“, sagt Haidrun Pergande. Die Bäume wurden in den 1950er-Jahren von Fritz Powilleit gepflanzt. Das war ein Bauer aus Teusin, der schon damals sehr auf die Umwelt achtete und die Landschaft der umliegenden Ortschaften durch seine Pflanzungen vielfach gestaltete.

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Im Gemeinderat Utzedel gab es unterschiedliche Ansichten darüber, ob die Pappeln nur ausgeschnitten oder ganz gefällt werden sollten. Immerhin sind diese schon fast 70 Jahre alt. Laut der BUND-Allee-Expertin Katharina Dujesiefken werden Pappeln rund hundert Jahre alt. Frank Barke sprach sich für den Erhalt der Pappeln aus, da so ein großer Baum als Sauerstoffspender und Luftreiniger wichtig für die Umwelt ist. Zugleich forderte der Gemeindevertreter aus Roidin jedoch, dass die Gefahrenquelle durch herabstürzende Äste so schnell wie möglich beseitigt wird. „Ich bin erleichtert, dass jetzt ein langjähriges Problem mithilfe des Nordkuriers gelöst wurde“, freut sich Frank Barke.

Pappeln als Straßenbäume unbeliebt – aus gutem Grund

Für immer aus der Welt geschafft sein dürfte es damit allerdings nicht. Katharina Dujesiefken weist jedoch darauf hin, dass Pappeln mit zunehmendem Alter mehr Totholz erzeugen. So müssen bei Pappeln in diesem Alter regelmäßig Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden. Das verursacht für die Kommunen Unterhaltungskosten. Aber nicht nur deshalb werden heutzutage Pappeln nicht mehr als Straßenbäume gepflanzt. So handelt es sich bei der Baumart um Flachwurzler, die auch den Straßenbelag anheben würden.

Zugleich, so betont die BUND-Expertin, seien Pappeln für die Natur aber sehr wichtig, da bestimmte Tierarten diese Baumart als Lebensraum nutzen. Das trifft besonders auf einige Insektenarten zu. Daher empfiehlt Katharina Dujesiefken, Pappeln im offenen Gelände anzupflanzen und setzt sich zugleich für den Erhalt der Allee ein. „Die Pappeln sind in einem noch guten Zustand. Dazu prägen sie den Charakter der Landschaft und deshalb sollte man sie nicht fällen.“