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Internetkriminalität

Demmin war Ziel von Hackerangriffen

Demmin / Lesedauer: 2 min

Internetkriminelle hatten es auf E-Mail-Konten der Demminer Stadtverwaltung abgesehen. Das Problem ist behoben, eine endgültige Sicherheit gibt es aber nicht.
Veröffentlicht:21.08.2019, 07:54

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Die Hansestadt Demmin ist Ziel eines Angriffs von Internetkriminellen geworden. Die Hacker hatten es bereits Mitte Juli geschafft, die Kontrolle über insgesamt sieben E-Mail-Konten der Stadtverwaltung zu übernehmen. Neben allgemeinen Adressen wie die der Wohngeldstelle oder der Bauverwaltung waren auch einzelne Mitarbeiter von den Vorfällen betroffen. Die Stadt warnte jetzt auf ihrer Internetseite vor betrügerischen E-Mails und riet dazu, diese zu löschen. Auch die angegriffenen Konten wurden zurückgesetzt und mit neuen Passwörtern versehen.

„In den letzten Wochen ist kein Fall mehr aufgetreten“, so Bürgermeister Dr. Michael Koch (CDU). Auch Schadensmeldungen aus der Bevölkerung seien nicht bekannt geworden. Dennoch sollten die Bürger der Stadt wachsam bleiben und sich bei ominösen E-Mails mit der Stadt in Verbindung setzen.

Angriffe auf E-Mail-Konten kein neues Phänomen

Dass die Stadt sich solchen Angriffen gegenübersieht, ist allerdings kein neues Phänomen. „Vor etwa einem Jahr war schon einmal ein Konto befallen“, sagt Koch. Trotz hoher Sicherheitsstandards böten sich mit ausreichend krimineller Energie immer wieder Gelegenheiten.

Doch die Fälle halten sich allgemein in Grenzen. Im Bereich Demmin wurden im Zeitraum Januar bis Juli 2019 insgesamt 22 Anzeigen wegen Internetkriminalität aufgenommen. Bei einer der Straftaten berichteten die Geschädigten von einer ähnlichen Vorgehensweise, wie sie bei der Stadtverwaltung Anwendung fand. Die Täter drängten in diesem Fall in einer E-Mail auf die Zahlung eines Geldbetrags, da andernfalls persönliche Daten gelöscht oder an den Bekanntenkreis weitergegeben werden würden.

Nur einer von drei Internetangriffen wird angezeigt

Einen signifikanten Anstieg solcher Delikte sieht das zuständige Polizeipräsidium in Neubrandenburg allerdings nicht. Im gesamten Jahr 2018 wurden in Demmin 36 Strafanzeigen gestellt, die im Zusammenhang mit dem Internet stehen. Laut Polizei zählen dazu neben Erpressungsversuchen aber auch Beleidigungen und Verleumdungen.

Problematischer ist hingegen die Dunkelziffer. Laut der letzten Dunkelfeldstudie in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahr 2017 werden über zwei Drittel der im Internet begangenen Straftaten nicht zur Anzeige gebracht. Das liege unter anderem daran, dass die meisten Delikte im Versuch enden oder keinen finanziellen, körperlichen oder psychischen Schaden beim Opfer verursachen.