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Hochwasserschutz am Demminer Richtgrabenweg

An den Bürgerwiesen rollen wieder die Bagger

Demmin / Lesedauer: 3 min

Nach monatelangem Baustopp geht es nun endlich voran bei den Arbeiten zum Hochwasserschutz am Richtgrabenweg. Bis Mitte März sollen die restlichen Spundwände ins Erdreich gepresst werden. Dieser ambitionierte Zeitplan hängt jedoch von mehreren Faktoren ab.
Veröffentlicht:24.02.2020, 16:37

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Wo seit Ende Oktober ununterbrochen Stillstand herrschte, wird seit Montag endlich wieder gearbeitet: Die Langzeitbaustelle an den Demminer Bürgerwiesen ist aus dem Winterschlaf erwacht. Mit schwerem Gerät hatten Mitarbeiter der Tiefbau GmbH Jarmen (TBJ) am Richtgrabenweg damit begonnen, das Einpressen der fehlenden Spundwände ins Erdreich vorzubereiten.

Die vorbeirollende Baumaschinen ließen den Boden unter den Füßen spürbar vibrieren. „Solche leichten Erschütterungen lassen sich leider nicht vermeiden. Allerdings besteht keine Gefahr, dass die umliegenden Häuser der Anwohner dadurch auf irgendeine Weise Schaden nehmen”, erklärte Michael Schmidt vom TJB und verwies auf die positiven Ergebnisse der vorangegangenen Messungen in der Testphase.

Wetter könnte Pläne durchkreuzen

Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) rechnet damit, dass zumindest der Lückenschluss des Deiches voraussichtlich bis Mitte März abgeschlossen sein wird. Bei diesem ambitionierten Zeitplan hat das StALU allerdings nicht berücksichtigt, dass der Fortschritt der Baumaßnahme zu großen Teilen auch von den bestehenden Witterungsbedingungen abhängt. „So kann es beispielsweise bei dem starkem Wind, wie wir ihn in den letzten Tagen hatten, unter Umständen erneut zu unvorgesehenen Einschränkungen kommen”, weiß der Mann vom Tiefbau Jarmen. Auch beim Einbringen der Spundwände aus massivem Stahl könnten auf der geplanten Länge von 200 Metern im schlimmsten Fall erneut Probleme auftreten.

Komplette Fertigstellung dauert noch

Der vollständige Ausbau als Hochwasserschutzwand werde ohnehin erst im Zusammenhang mit der Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme erfolgen. Und das kann noch ein Weilchen dauern. Denn die europaweite Ausschreibung läuft nach jetzigem Stand noch das gesamte erste Halbjahr 2020. Vor Herbst ist laut Amtsleiter Christoph Linke demnach nicht mit weiteren Arbeiten an den anderen Abschnitten zu rechnen.

Dabei sollte eigentlich schon im Mai dieses Jahres mit der Verkleinerung des Mühlengrabens und den Begrünungsmaßnahmen begonnen werden. Unter anderem will man einen verbesserten Wasserdurchfluss sowie eine Verringerung der Ablagerungen erreichen. Für 2021 war die längst überfällige Sanierung der Straße geplant. Alles Vorhaben, die sich nun deutlich nach hinten verschieben.

Erneuerung von Anlegesteg

Das Setzen der Spundwände ist aber nicht die einzige Baumaßnahme die aktuell im Richtgrabenweg an Fahrt aufnimmt. Bereits in der vergangenen Woche wurde die Erneuerung des abgetragenen Anlegestegs des Wassersportvereins „Hanseat” Demmin in Angriff genommen. „Das wurde auch höchste Zeit. Der alte war schon sehr marode”, weiß Vereinsvorsitzender Manfred Biebel.

Um mit den Arbeiten beginnen zu können, mussten in einem ersten Schritt die dicken Holzpfosten, die das Ufer befestigen, durch eine zusätzliche Kunststoffhülle gesichert werden. Wann der Steg wieder genutzt werden kann, steht derzeit noch nicht fest. Er wird aber schneller fertig sein als das millionenschwere Hochwasserschutzprojekt. So viel ist sicher.