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Noch immer ohne Anschluss

Ärger um Alt-Kentzliner Telefonleitung geht weiter

Alt-Kentzlin / Lesedauer: 3 min

Null Kontakt zu den Kindern, keine Gespräche mit Bekannten und ein Ende ist noch nicht in Sicht: Seit fast zwei Wochen müssen mehrere Alt-Kentzliner ohne Telefon auskommen. Die Telekom reagiert ratlos auf die Dauerstörung in der Gemeinde.
Veröffentlicht:19.07.2018, 13:00

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Liane Froehlich ist genervt. „Auf dem Dorf ist man ohne Telefon doch angeschmiert“, findet die 79-jährige Alt-Kentzlinerin und winkt resigniert ab. Seit fast zwei Wochen sei sie nun schon ohne Verbindung zur Außenwelt. Denn der Festnetzanschluss der Rentnerin ist ausgefallen. „Ich kann meine Tochter in Baden-Württemberg nicht mehr anrufen“, beklagt sich die Seniorin. „Und mit meinen Bekannten in Loitz konnte ich auch noch nicht sprechen.“ Außerdem stünden bald einige Geburtstage an. „Das ist doch peinlich, wenn man sich da nicht melden kann!“

Verschiedene Erklärungen der Telekom

Auch Kai-Uwe Froehlich, der nebenan wohnt und sich um seine Mutter kümmert, hat die Odyssee um die Alt-Kentzliner Telefonleitung ziemlich satt. „Was ist denn, wenn sie mal einen Arzt rufen muss?“, fragt er. „Das ist schon grenzwertig!“ Am Freitag vor zwei Wochen hatte der Alt-Kentzliner den Ausfall bei der Hotline der Telekom gemeldet. Vier Mal wurde ihm seitdem zugesichert, dass sich ein Techniker um das Problem kümmern würde. Vier Mal wartete der Alt-Kentzliner einen ganzen Vormittag auf die angekündigten Reparateure. Doch niemand tauchte auf. „Das ist ärgerlich, wenn man Gewehr bei Fuß stehen soll und dann kommt keiner!“ Auch andere Alt-Kentzliner besäßen nach wie vor keinen funktionierenden Festnetzanschluss.

So wie Bernd Groß. „Wir haben nun den 12. Tag und die Telekom schläft weiter“, empört sich der Alt-Kentzliner in einem Leserbrief. „Täglich grüßt das Murmeltier!“ Auf seine täglichen Nachfragen nach den Gründen für die lange Reparaturzeit seien ihm verschiedene Erklärungen angeboten worden. Mal sollte sofort ein Techniker losgeschickt werden, mal habe der Auftrag noch bei einer Tiefbaufirma gelegen. In einem weiteren Gespräch hieß es, er sei der einzige betroffene Anwohner. Die Reparatur könne dauern.

Telekom rät zum Ziehen des Steckers

Am Donnerstag in der vergangenen Woche hatte ein Unbekannter die DSL-Leitung der Gemeinde zerfetzt. Anwohner fanden das zerteilte Kabel etwa 200 Meter vor dem Dorf. Am Montag flickte dann ein Neustrelitzer Unternehmen die Leitung. Doch in mindestens drei Haushalten mit meist älteren Bewohnern blieb der Anschluss weiterhin tot.

Bei der Telekom kann man sich den Leitungsschaden nicht erklären. „Laut meinen Kollegen von der Netztechnik ist die Störung behoben“, schreibt Telekom-Sprecher Frank Leibiger auf Nachfrage an den Nordkurier. Es habe bisher auch noch keine Reklamationen gegeben. Er empfehle, die Router der betroffenen Anschlüsse für kurze Zeit vom Strom zu nehmen. „Also Stecker ziehen, eine Minute warten, Stecker wieder in die Dose.“ Die Geräte hätten nämlich manchmal Probleme, sich nach einer Störung wieder ins Netz einzuwählen. Eine weitere Nachfrage zum voraussichtlichen Ende der Störung ließ die Telekom bis Redaktionsschluss ohne Antwort.