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Pflanzaktion in Tutow

70.000 Blumen sollen Dorf in Vorpommern zum Blühen bringen

Loitz / Lesedauer: 3 min

Im kommenden Frühling sollen 70.000 Krokusse den Ort zum Leuchten bringen. Damit das klappt, müssen die Bewohner die Blumenzwiebeln nun in die Erde bringen.
Veröffentlicht:18.09.2019, 11:27

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Diese Idee soll Blüten tragen. In Tutow werden in den nächsten Tagen 70 000 Krokuszwiebeln in die Erde gebracht. Und damit Tutow im Frühjahr so bunt wie noch nie daherkommt, benötigt die Gemeinde jetzt so viele helfende Hände wie nur möglich. „Es wäre sehr gut, wenn sich alle Mitglieder aller Vereine, die Feuerwehr, die Schule, die Kita, eben alle Einrichtungen und natürlich Familien, Einzelpersonen an dieser Aktion beteiligten“, hofft Tutows Bürgermeister Roland Heiden auf eine breite Unterstützung.

Er kündigte an, dass bis Ende September alle Haushalte und Einrichtungen einen Flyer erhalten, der über den konkreten Ablauf und Ansprechpartner informiert. Gemeindevertreter Alfred Koch ergänzte: „Schön wäre, wenn bei dieser Pflanzaktion die Generationen Hand in Hand arbeiten, denn schließlich haben die älteren Bürger diese Idee gehabt und hoffen nun auf das Interesse der jüngeren Menschen bei uns im Ort.“

Ex-Tutower hat Aktion initiiert

Das hört Helga Reimer natürlich gern. Auch wenn die 80-Jährige so gar nicht in der Öffentlichkeit stehen möchte, ist sie die Ansprechperson. Denn der Mann, der die ganz Aktion angeschoben hat, Volker Manthey, lebt heute in Berlin. Er ist seinem Heimatort Tutow sehr verbunden. „Jetzt überraschte er uns mit der Idee, dass wir als der Jahrgang, der in Tutow von 1946 bis 1954 zur Schule gegangen ist, doch dafür sorgen könnten, dass hier im Ort so viele Krokusse in die Erde gebracht werden, dass Tutow aufblüht“, erzählte Helga Wiemer.

Von der einst großen Klasse, die Krieg und Not eng zusammengeschweißt hatte, treffen sich bis heute noch an die 15 Frauen und Männer regelmäßig. „Gern unterstützen wir den Vorschlag von Volker Manthey. Jeder so gut, wie er kann“, beantwortet die rüstige Seniorin die Frage nach der Finanzierung des Projektes. Den Hauptanteil trägt der Sohn des einstigen Kolonialwarenhändlers in Tutow, lässt sie anklingen.

Bis Ende Oktober müssen Pflanzen im Boden sein

Jetzt ist die Gemeinde gefragt und die übernimmt den organisatorischen Part auch gerne: „Bei der nächsten Gemeindevertretersitzung werden wir einen Pflanzplan vorstellen und auch das Datum bekannt geben, ab wann es losgehen wird. So viel Zeit haben wir gar nicht mehr. Bis spätestens Ende Oktober müssen die Pflanzen im Boden sein“, informierte Alfred Koch.

„Mit dieser Aktion soll an die Generation erinnert werden, die wie wir in Tutow in einer sehr schweren Zeit versucht haben, wieder Leben, Fröhlichkeit und Zuversicht in den Ort zu bringen und gleichzeitig möchten wir, dass sich auch die jüngere Generation beteiligt, um Tutow aufblühen zu lassen. Jetzt wird sich zeigen, ob und wie viele mithelfen und sich mit ihrem Anpacken zu Tutow bekennen“, ist Helga Wiemer schon sehr gespannt, wie die Idee jetzt in die Tat umgesetzt wird.