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Munitionsbergung

Umfangreiche Evakuierung wegen Bombensprengung

Potsdam / Lesedauer: 2 min

In Potsdam soll der 203. Weltkriegs-Sprengkörper, der seit 1990 in der Stadt gefunden worden ist, gesprengt werden. Die Bombe sorgt zeitweise für eine Sperrung der Innenstadt und des Hauptbahnhofs. Tausende müssen ihre Wohnungen verlassen.
Veröffentlicht:26.06.2020, 14:40
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Für die Räumung einer Weltkriegsbombe in Potsdam ist ein Sperrkreis mit rund 800 Meter Radius um den Fundort eingerichtet worden. Alle Straßen, die in das Gebiet führen, sind am Freitagmorgen abgesperrt, sagte Stadtsprecherin Christine Homannn. Zudem habe der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Bombe in der Havel mittlerweile inspiziert und sei zu dem Entschluss gekommen, dass sie gesprengt werden müsse. Das könne aber erst nach der vollständigen Evakuierung der Bewohner im Sperrkreis geschehen.

An der Fundstelle der Fünf-Zentner-Bombe wurde vom Technischen Hilfswerk ein Floß mit Strohballen zusammengebaut. Dies soll zur Dämmung der Detonation und als Schutz gegen Splitter dienen.

Auch Polizei muss anrücken

Die Räumung des Sperrkreises war am Mittag noch nicht vollständig abgeschlossen. 13 000 Menschen in der Innenstadt und in einer nahen Hochhaussiedlung hatten am Morgen ihre Wohnungen verlassen müssen. Aber nicht alle folgten der Anweisung. „Da musste mitunter die Polizei hinzukommen“, sagte die Stadtsprecherin. In vier Fällen hätten Menschen vergeblich versucht, in den Sperrkreis einzudringen. Zahlreiche Helfer waren unterwegs, um bei der Evakuierung zu helfen und Orientierung zu geben.

Drei Seniorenheim betroffen

Unter anderem wurden drei Seniorenheime, fünf Kitas, der Hauptbahnhof, mehrere Museen und die Staatskanzlei geräumt und zwei Brücken über die Havel gesperrt. Der Hauptbahnhof ist nach Angaben der Stadt mittlerweile frei von Zügen. Die S-Bahnen fahren nur noch bis Babelsberg. Busse fahren nicht in den Sperrkreis hinein, Trams ohne Halt durch ihn hindurch.

Taucher hatten am Morgen damit begonnen, in die Havel zu steigen und einen Aluminiumring über die 250 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu senken. Sie sollte damit freigelegt werden. Dadurch konnte der Kampfmittelbeseitigungsdienst entscheiden, ob der Blindgänger an Land entschärft oder im Fluss gesprengt werden soll.