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Tourismus-Saison gefährdet

Schleusen-Arbeiten schneiden Seenplatte von Berlin ab

Brandenburg/Havel / Lesedauer: 2 min

Eine wichtige Schleuse verbindet Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Daran wird jetzt aber gebaut. Die Tourismusbranche befürchtet Millionenschäden.
Veröffentlicht:01.03.2019, 14:38
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Wegen Verzögerungen bei den Bauarbeiten kann die Schleuse Zaaren an der Oberen-Havel-Wasserstraße nicht wie geplant zum Start der Wassersaison wieder geöffnet werden. Die Freigabe für den Schiffsverkehr sei erst zum 1. August möglich, teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Eberswalde am Freitag mit. „Damit ist die Mecklenburgische Seenplatte solange von Berlin aus nicht über Wasserstraßen erreichbar”, sagte WSA-Sprecher Sebastian Dosch. Die Industrie- und Handelskammer Potsdam befürchtet Millionenschäden in der Tourismusbranche.

„Es ist, als trennt man eine Hauptschlagader durch”, sagte der IHK-Präsident Peter Heydenbluth. Jährlich passierten rund 10 000 Sportboote diese Schleuse an der Hauptverbindung zwischen Berlin, der Brandenburgischen und der Mecklenburgischen Seenplatte. Eine Ausweichstrecke über Wasser gebe es derzeit auch weiträumig nicht, weil auch die Schleuse Garwitz an der Müritz-Elde-Wasserstraße gesperrt sei. Für die Tourismusbranche, die unter anderem in MV starke Konkurrenz beispielsweise aus Polen hat, wäre das ein herber Schlag, der auf die Zahlen Einfluss haben könnte.

Grund für Verzögerung: Munitionsräumung

Allein für die Monate April und Mai rechneten die 15 unmittelbar betroffenen Charter-Unternehmen mit wirtschaftlichen Schäden in Höhe von insgesamt 790 000 Euro, sagte Heydenbluth. Dabei seien die entfallenden Ausgaben der Touristen für Gastronomie, Einkäufe und Freizeitwirtschaft noch nicht eingerechnet. Der Verlust von Stammkunden sowie der Imageschaden für die Region werde auch in den kommenden Jahren nachwirken, befürchtete Heidenbluth.

Gründe für die Verzögerungen seien umfangreiche Arbeiten zur Munitionsräumung und ein schwieriger Baugrund, sagte WSA-Sprecher Dosch. Dadurch hätten sich die Instandsetzung der Schleusenhäupter und damit auch die nachfolgenden Arbeiten verzögert.