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Hitze und Brände in Serie

Jüterbog / Lesedauer: 3 min

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog kämpfen die Feuerwehrleute weiter gegen die Flammen. Nicht nur der drehende Wind ist dabei ein Gegner.
Veröffentlicht:05.06.2019, 19:12
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Der Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog, etwa 70 Kilometer südlich von Berlin, ist nach Einschätzung des Potsdamer Umweltministeriums der größte im Land seit der Wende. „Größere Brände gab es nur in den 70er Jahren“, sagte der Referatsleiter Wald und Forstwirtschaft im Ministerium, Carsten Leßner. Der Brand erfasste nach Angaben des Ministeriums 550 Hektar.

Die Feuerwehren der Region und viele zusätzliche Kräfte waren auch am Mittwoch im Dauereinsatz. Immer wieder holten Löschhubschrauber Wasser aus riesigen Becken in Säcken und brachten sie zum Brandort. Ihre Wasserbehälter haben ein Fassungsvermögen von 3000 und 7000 Litern Wasser. 120 Feuerwehrmänner versuchten, den riesigen Waldbrand unter Kontrolle zu bringen.

Brand breitet sich durch Wind aus

Aufgrund aufkommender Winde breitete sich der Brand am Mittag Richtung Südwesten aus. „Wäre der Wind wie am Vortag geblieben, wäre alles kein Problem. Wir waren vorbereitet“, sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) in Jüterbog. Aber der Wind habe sich gedreht. Eine Gefahr für Anwohner bestand nach Angaben der Behörden nicht, der ehemalige Truppenübungsplatz im Landkreis Teltow-Fläming liege weit weg von Orten. Die Behörde riet indes weiter dazu, in der Region Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Rauch war am Dienstag auch in Potsdam und Berlin zu bemerken, wie die örtlichen Feuerwehren meldeten.

Seit Montag kämpft die Feuerwehr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Jüterbog gegen das Feuer. Der Brand laufe derzeit nicht über den Truppenübungsplatz hinaus, sagte Referatsleiter Leßner. „Das kann sich aber ändern.“ Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz liegt Munition. Die Einsatzkräfte können deshalb nur von speziell geschaffenen Wegen aus, die dauernd bewässert werden, den Brand löschen.

In fast allen Landkreisen gilt höchste Warnstufe

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab am Mittwoch für Sachsen sowie große Teile Brandenburgs, Thüringens und Sachsen-Anhalts Hitzewarnungen heraus. Die höchsten Werte wurden für Südbrandenburg erwartet. „Brandenburg ist der Hotspot Europas“, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. Selbst in Andalusien oder der Türkei gebe es keine vergleichbaren Werte. In Potsdam sei es um 12 Uhr 32,6 Grad heiß gewesen. Erst am Donnerstagmittag seien kräftige Schauer und Gewitter möglich. In 13 von 14 Landkreisen Brandenburgs galt am Mittwoch die höchste Gefahrenstufe 5, wie das Umweltministerium auf seiner Internetseite mitteilte.

Der Brand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz war nicht der einzige im Land. Auch in Hennickendorf (Teltow-Fläming) brannte es am Mittwoch. „Hier ist aktuell alles unter Kontrolle“, konnte ein Feuerwehrsprecher aber Entwarnung geben.

Auch bei Lübbenau im Spreewald (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) brannten ein Hektar Ödland und Wald. Die Feuerwehr war an der A 15 mit mehr als 20 Kräften und neun Fahrzeugen im Einsatz. Nach Angaben der Einsatzleitung waren die Flammen nach knapp einer Stunde unter Kontrolle