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Spendensammlung

Dr. Motte will wieder eine Loveparade in Berlin

Berlin / Lesedauer: 2 min

Mehr als 30 Jahre nach der ersten Loveparade wollen Dr. Motte und seine Mistreiter das Event wieder nach Berlin holen. Nun sammeln sie erst einmal Spenden.
Veröffentlicht:13.01.2020, 15:11
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Der Berliner DJ Dr. Motte möchte wieder eine Loveparade in Berlin starten. Dazu wollen er und sein Team der gemeinnützigen GmbH „Rave the Planet“ Spenden sammeln, wie der 59-Jährige am Montag in Berlin ankündigte. „Wir möchten mit Rave the Planet die Parade und ihren Spirit zurück nach Berlin bringen“, sagte Dr. Motte am Montag in Berlin.

Der DJ und seine Mitstreiter machen sich auch für den Erhalt der Technokultur stark – angesichts der zunehmenden Schwierigkeiten von Clubs, die um ihre Existenz kämpfen. Ihr Plan dazu: Die elektronische Tanzmusik bei der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe schützen lassen und somit auch Clubs in ihrer Existenz besser zu schützen. Außerdem wollen sie einen offiziell anerkannten Feiertag der elektronischen Tanzmusikkultur initiieren.

„Wir stellen die Frage: „Wollt Ihr eine neue Loveparade?“ Über das Spendensammeln können wir herausfinden, ob das überhaupt gewollt wird von der Welt“, so Dr. Motte. Spender können für fünf Euro kleine Raver-Figuren kaufen, die dann auf einem 50 Meter langen Modell der Straße des 17. Juni aufgebaut werden sollen. „Ziel ist es, bis zu 1,5 Millionen Mini-Raver und Mini-Raverinnen aufzustellen“, sagte Dr. Motte. Die Love-Parade solle durch Spenden- und nicht durch Sponsoren finanziert werden.

Ausstellung in der „Mall of Berlin“

Die Straße des 17. Juni war traditionelle Love-Parade-Meile. Das Modell im Maßstab 1:87 steht auf dem Gelände des Einkaufszentrums „Mall of Berlin“ in der Leipziger Straße. An dem Ort befand sich einst der Tresor-Club. „Dieser Platz ist Teil der Wurzeln unserer Technokultur. Hier lebt der Spirit weiter, auch wenn der Tresor in die Köpenicker Straße umziehen musste“, so Dr. Motte, der dort vor 30 Jahren als DJ auflegte.

Dr. Motte (bürgerlich: Matthias Roeingh) hatte die Loveparade in Berlin gegründet. 150 Technofans tanzten 1989 unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ auf dem Kurfürstendamm. Später wurde daraus ein Millionenspektakel, der Rave wurde von einem anderen Veranstalter übernommen. Der Technopionier distanzierte sich 2006 von der Veranstaltung, die seiner Ansicht nach zu einer „Dauerwerbesendung“ verkam. Die Loveparade in Duisburg 2010 war die bislang letzte – dort kam es zu einem verheerenden Unglück mit zahlreichen Toten und Verletzten.

Als größeres Techno-Ereignis gab es in Berlin unter anderem den Zug der Liebe, die Teilnehmerzahlen reichten aber nicht an die Loveparade heran.

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