StartseiteRatgeberTipps gegen das fiese Jakobskreuzkraut

Allergie-Auslöser

Tipps gegen das fiese Jakobskreuzkraut

Potsdam / Lesedauer: 3 min

Jakobskreuzkraut kann für Menschen und einige Tiere gefährlich sein. Wer es loswerden will, sollte einige Punkte dabei beachten.
Veröffentlicht:15.07.2018, 08:06
Artikel teilen:

Zwölf Kreuzkrautarten, die für Allergiker zum Problem werden können, sind mittlerweile in Brandenburg heimisch. Über die zahlreichen gelb blühenden Pflanzen auf Wiesen und Weiden informiert eine neue Broschüre, teilte das Agrarministerium am Mittwoch mit. Zu den Pflanzen gehören Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea), Frühlingskreuzkraut (Senecio vernalis), Schmalblättriges Kreuzkraut (Senecio inaequidens) und Gemeines Kreuzkraut (Senecio vulgaris). Sie enthalten den gesundheitsschädigenden Stoff Pyrrolizidinalkaloid.

Kreuzkräuter sind auch wichtig für die Artenvielfalt. Für viele Insekten sind sie Nahrungsquelle. So leben etwa 170 Arten auf und vom Jakobskreuzkraut. Für Menschen kann das Kraut leicht zur Plage werden, wie dieser Fall aus der Müritzregion eindrucksvoll zeigt.

Alptrum für Landwirte und Gärtner

Das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) ist ein Überlebenskünstler. Es bildet bis zu 2000 Korbblüten mit über 100.000 flugfähigen Samen. Und diese müssen nicht gleich gedeihen, sie können sich bis zu 25 Jahre lang im Boden halten. Ein Alptraum vor allem für Landwirte. Denn auf Wiesen und Weiden ist das Kraut etwa für Pferde hochgiftig. Aber auch Hobbygärtner sind betroffen. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen verrät, wie man im Garten mit der hierzulande heimischen Pflanze umgeht:

Erkennen: Das Jakobskreuzkraut, auch als Jakobsgreiskraut bekannt, bildet zwischen Juni und November gelbe Blütenköpfe. Die Hauptblütezeit liegt um den 25. Juli herum, am Jakobstag – woraus sich der Name der Pflanze ableitet. Der 20 bis 130 Zentimeter lange Stängel ist an der Basis auffällig rot und geht weiter oben in Grün über. Er hat kantige Rillen und ist teilweise spinnwebenartig behaart. Beides – Blüten und Stängel – bildet sich erst im zweiten Jahr. Zuvor hat die Pflanze nur eine Rosette am Boden mit an der Unterseite schwach behaarten Blättern. Sie können etwa 20 bis 30 Zentimeter lang werden.

Letzter Ausweg: die Chemie-Keule

Bekämpfen: Das Jakobskreuzkraut darf möglichst nicht erblühen. Daher sollte man es frühestmöglich abschneiden oder sogar ausreißen. Das Problem ist aber, dass die Pflanze eine dicke Pfahlwurzel und viele davon abgehende Faserwurzeln bildet. Letztere können sich in einem Umkreis von 30 Zentimetern ausbreiten. Hobbygärtner müssen auch Teilstücke davon aus dem Boden holen. Denn sonst können sich daraus neue Pflanzen bilden.

Wenn nichts anderes helfe, sollte chemisch gegen das Jakobskreuzkraut vorgegangen werden. Allerdings gilt das nicht für alle Grünflächen gleichermaßen, sodass Expertenrat hier sinnvoll ist. Tipps, wie die Chemie-Keule funktioniert, sind unter anderem in dieser Broschüre des Agrarministeriums Brandenburg zu finden.

Das Schweriner Umweltministerium hatte in der Vergangenheit schon Landwirte und Hobbytierhalter vor dem giftigen Jakobskreuzkraut gewarnt. Die heimische Pflanze habe sich durch veränderte Bewirtschaftung von Wiesen stark vermehrt und sei für Nutztiere gefährlich. Besonders tückisch: Das im Juni gelb blühende Jakobskreuzkraut verliere im getrockneten Zustand den für Pflanzenfresser alarmierenden bitteren Geschmack. So könne auch die Fütterung von Heu und Silage zu Vergiftungen führen, die im schlimmsten Fall tödlich endeten.