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Kampagne beendet

Zuckerfabrik Anklam muss schlechtes Rübenjahr verkraften

Anklam / Lesedauer: 2 min

Die Trockenheit setzte den Rüben zu. Trotz eines höheren Zuckergehalts erzeugt die Zuckerfabrik in Anklam daher weniger Zucker. Es gibt aber auch gute Nachrichten.
Veröffentlicht:14.12.2018, 11:12
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Wegen des schlechten Rübenjahres beendet die Anklamer Zuckerfabrik die Rübenverarbeitung rund einen Monat früher als in den Vorjahren. Mit der Anlieferung der letzten Rüben am Freitag bilanzierte die einzige Zuckerfabrik in Mecklenburg-Vorpommern eine unterdurchschnittliche Erntemenge von etwa 1,2 Millionen Tonnen, etwa 100.000 Tonnen weniger als 2017.

Nach dem trockenen Sommer sei das Regendefizit im Herbst sogar noch größer geworden, sagte Geschäftsführer Matthias Sauer. Die Rüben hätten den Wachstumsrückstand nicht wie erhofft aufholen können. Der Zuckergehalt sei zwar mit 19,3 Prozent höher als im Vorjahr, wegen der geringeren Erntemenge werde allerdings in diesem Jahr rund 10 Prozent weniger Zucker erzeugt.

350 Landwirte beliefern Anklam

Rund 350 Landwirte aus Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg hatten seit September ihre Ernte nach Anklam geliefert. Mit ihnen wurden die Lieferverträge um zwei weitere Jahre verlängert. Das gebe der Fabrik mit seinen rund 200 Mitarbeitern Planungssicherheit, sagte Sauer. Die Rübe gelte den Landwirten als wichtige Frucht in der Fruchtfolge.

Hinter den Rübenanbauern liegt ein schwieriges Jahr. Lediglich in den küstennahen Regionen sei die Ernte durchschnittlich ausgefallen, sagte der Vorsitzende des Anklamer Anbauerverbandes, Thies Holtmeier. „Wir sind im September noch zuversichtlich in die Ernte gestartet und hatten auf Niederschläge im Herbst und Erntezuwächse gesetzt.”

Biozucker und Investition geplant

Diese Erwartungen seien nicht erfüllt worden. Normalerweise betrage der Rübenzuwachs im Herbst 15 Tonnen je Hektar, in diesem Jahr seien es maximal 5 Tonnen gewesen. Die ausgetrockneten Böden hätten zudem den Verschleiß an der Rodetechnik erhöht, ergänzte Firmenchef Sauer. Mit den kleinen Rüben gelangten auch vermehrt Steine und Unkraut in die Fabrik. „Wir blicken auf ein außergewöhnliches Jahr zurück”, sagte Sauer.

Neben der Produktion von Zucker und Bioethanol will sich die Anklamer Zuckerfabrik mit der Erzeugung von Biozucker perspektivisch ein weiteres Standbein schaffen. Zudem sind weitere Investitionen geplant. Bis zur Saison 2019 soll für etwa zehn Millionen Euro in eine neue Saftreinigung investiert werden.