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Blaualgen

Wie steht es um die Badestellen in Vorpommern-Greifswald?

Greifswald / Lesedauer: 2 min

Innerhalb von nur wenigen Tagen hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald für zwei Badestellen Badeverbote empfohlen. Es geht aber auch anders, denn an einigen Badestellen ist die Wasserqualität sogar besser als in den Vorjahren.
Veröffentlicht:04.08.2019, 11:29

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Erst der Neuwarper See in Rieth, dann der Thursee bei Pampow – beide Seen sind Badestellen in Vorpommern-Greifswald und für beide Orte hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald in dieser Woche Badeverbote empfohlen. Ein hoher pH-Wert und ein sehr starkes Algenwachstum machen den zwei Seen zu schaffen, sodass die Gesundheit der Badegäste gefährdet ist.

Doch, wer von den Urlaubern und Einheimischen nun eine Welle von Badeverboten im Landkreis befürchtet, kann durchatmen. Nach Angaben von Anke Radlof, die für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landkreis zuständig sind, gibt es zumindest von den Mitarbeitern der Gesundheitsämter in Anklam und Greifswald Entwarnung. Im Vergleich zu den Vorjahren sieht es 2019 mit der Wasserqualität sogar besser aus als in den Vorjahren. „In diesem Jahr haben die Mitarbeiter der Gesundheitsämter Greifswald und Anklam an den 40 Badestellen der Ostseeküste der Insel Usedom, am Achterwasser, am Peenestrom, am Greifswalder Bodden und im Binnenland bisher keine massenhaften Vermehrungen von Blaualgen beobachtet“, sagt Anke Radlof und ergänzt: „In den vergangenen Jahren war dies häufiger der Fall, sodass insbesondere an einzelnen Badestellen am Achterwasser und am Peenestrom Warnhinweise vor Ort angebracht werden mussten.“

Diese Blaualgen – auch Cyanobakterien genannt – können zu Hautreizungen sowie bei Verschlucken zu Übelkeit und anderen Beschwerden führen. Speziell, wenn es länger richtig warm ist, können Badestellen von diesem Blaualgenwachstum betroffen sein. „Die betroffenen Badestellen werden dann jeweils kurzfristig und meist täglich durch das Gesundheitsamt kontrolliert. Da Cyanobakterien sehr wind- und wetterabhängig sind, treten hier meist rasche Veränderungen der Situation, oft innerhalb von Stunden, auf“, sagt Anke Radlof.

Bei den Badestellen in Rieth und am Thursee, die vom Gesundheitsamt Pasewalk geprüft werden, spielte aber nicht nur das Blaualgenwachstum eine Rolle, sondern auch der pH-Wert. In Rieth lag dieser bei 9,7, im Thursee sogar bei 9,8. „Ein erhöhter pH-Wert allein ist jedoch entsprechend der Badegewässerlandesverordnung und auch aus medizinischer Sicht kein Grund dafür, ein Badeverbot auszusprechen“, erklärt Anke Radlof. Beispielsweise fällt ein erhöhter pH-Wert über 9 auch immer wieder für die Badestelle am Hohensee bei Wolgast auf, ein Badeverbot wurde hier vom Landkreis allerdings nicht empfohlen. Dennoch werden am Hohensee und auch an den Badestellen in Rieth und am Thursee die nächsten Nachkontrollen in der kommenden Woche erfolgen, teilt Anke Radlof mit.