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Stasi-Gebäude in Anklam

SPD möchte eine Art DDR-Gedenkstätte

Anklam / Lesedauer: 1 min

Einst Stasi-Dienststelle mit Arrestzellen, heute Standort der Kreisverwaltung: Das Gebäude in der Anklamer Ellenbogenstraße 2 soll zu einem Erinnerungsort werden. Nur wie ist noch nicht klar.
Veröffentlicht:11.04.2019, 18:45

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Dort, wo derzeit ein Teil der Kreisverwaltung untergebracht ist, soll nach dem Willen der Kreis-SPD künftig eine Art Stasi-Gedenkstätte werden. Denn die Verwaltungsfachangestellten sitzen in einem dunklen Stück Geschichte. Zu DDR-Zeiten war dort die Kreisdienststelle der Stasi untergebracht – Arrestzellen inklusive.

Uwe Schultz (SPD) brachte bei der jüngsten Kreistagssitzung einen Antrag seiner Partei ein, wonach das Gebäude als authentischer Geschichtsort für Bildungsprojekte und Schulen geöffnet werden soll, bevor die Verwaltung auszieht. Zwar fand der Antrag keine Mehrheit, die Idee ist aber noch lange nicht von Tisch, wie Kreissprecher Achim Froitzheim erklärte: „Ich sehe kein Problem, warum beispielsweise ein Geschichtslehrer mit seiner Klasse nicht auch jetzt schon nach vorheriger Absprache kurz in das Gebäude schauen könnte.”

Zellenbesichtigung noch unklar

Wie lange eine Besichtigung der Ellbogenstraße noch möglich wäre, ist unklar. Schultz zufolge soll das Gebäude spätestens leergezogen werden, wenn die Objekte des Kreises in der Leipziger Allee und Demminer Straße saniert sind. Froitzheim bestätigt das. „Es besteht im Rahmen des sogenannten Standortkonzeptes generell die Absicht, an jedem der drei Standorte der Kreisverwaltung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in möglichst zentralen Gebäuden unterzubringen”, so der Pressesprecher.

Vor diesem Hintergrund sei nicht auszuschließen, dass das Gebäude in der Ellbogenstraße leergezogen wird. Ein Abriss oder Verkauf des Gebäudes seien nicht geplant.