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Höhere Löhne?

Neue Gespräche im Tarifstreit in Anklamer Zuckerfabrik

Anklam / Lesedauer: 2 min

Im Konflikt um die Tariflöhne in der Zuckerbranche gibt es weiterhin kein Ergebnis. Neue Gespräche sollen Klarheit für die Mitarbeiter bringen.
Veröffentlicht:04.08.2019, 16:00

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Im Konflikt um die Tariflöhne in der Zuckerbranche gibt es weiterhin kein Ergebnis. Die Gewerkschaft „Nahrung-Genuss-Gaststätten“ (NGG) und die Arbeitgeber haben sich beim Streit aber immerhin auf ein Spitzengespräch geeinigt, nachdem die Erklärungsfrist der Arbeitgeber am Freitagnachmittag abgelaufen war. Die Gespräche sollen nach Angaben der NGG am kommenden Montag stattfinden. „Dort wird geklärt, wie es weitergeht“, sagte Jörg Dahms von der NGG in Mecklenburg-Vorpommern.

Für Montag, den 12. August, ist dann ein Treffen zwischen der NGG und der Tarifkommission geplant. Die Kommission ist ein gewerkschaftliches Gremium, das Tarifverhandlungen vorbereitet und deren Durchführung begleitet und beschließt, ob das Verhandlungsergebnis angenommen wird. „Zu dem Treffen mit der Tarifkommission wird es aber nur kommen, wenn es am Montag ein besseres Angebot seitens der Arbeitgeber gibt“, sagte Thomas Bernhard, der als Referatsleiter bei der NGG tätig ist.

Kommt es zum Streik?

Von den Ergebnissen der Gespräche an den nächsten beiden Montagen hängt auch ab, wie es weitergeht. „Entweder gibt es eine Einigung oder eine Schlichtung. Ich bin aber guten Mutes, dass es eine Einigung gibt“, sagte Thomas Bernhard, der einen Streik zunächst ausschließt: „Es ist nie unser Ziel zu streiken. Der Streik ist der letzte Ausweg. Und um diesen Streik zu verhindern, wird es bei keiner Einigung eine Schlichtung geben.“ Bei diesem Schlichtungsverfahren müssen der oder die Schlichter von beiden Parteien akzeptiert werden, denn sie sollen helfen, einen Ausgleich der Interessen zu erreichen. Während einer Schlichtung gilt die Friedenspflicht: Die Arbeitnehmer dürfen nicht streiken, die Arbeitgeber nicht aussperren. Dies beruht auf der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts.

Bereits vier Verhandlungsrunden gab es zwischen der Tarifkommission und den Arbeitgebern – allesamt ohne Erfolg. In der letzten der vier Runden vor mehr als einer Woche boten die Arbeitgeber eine Erhöhung der Löhne um 2,0 Prozent ab dem 1. August dieses Jahres und eine weitere Steigerung um 1,6 Prozent ab dem 1. August 2020 an, teilte Thomas Bernhard mit. Einigung herrschte bisher allerdings nur bei der Lohnerhöhung um 2,0 Prozent ab dem 1. August 2019. Ab dem 1. August 2020 fordern die Tarifkommission und die Gewerkschaft eine Erhöhung um 1,9 Prozent.

Die Zuckerbranche klagt seit Jahren über sinkende Umsätze. Dabei spielen auch die Wirtschaftssanktionen gegen Russland und der Wegfall der europaweiten Regulierung der Zuckerproduktion eine Rolle. „Die Mitarbeiter dürfen nicht die Leidtragenden sein“, betonte Thomas Bernhard. Aufgrund des Tarifstreits hat es an der Zuckerfabrik in diesem Sommer einen Streik gegeben.