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Liquidation

Neue Betreiber für Anklamer Hafen und Flugplatz in Sicht?

Anklam / Lesedauer: 3 min

Die Liquidation der beiden städtischen Gesellschaften zur Betreibung von Hafen und Flugplatz läuft. Während der Anklamer Hafen bereits auf die finanzielle Unterstützung der Stadt zurückgreifen musste, gibt es beim Flugplatz wohl einen potenziellen Interessenten.
Veröffentlicht:12.02.2020, 06:30

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Das Jahr hat gerade erst begonnen, da muss die Stadt auch schon die ersten 24 000 Euro überweisen, um die stadteigene GmbH zur Betreibung des Anklamer Hafens über Wasser zu halten. Das Geld sei notwendig gewesen, um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, erklärt Sylvia Thurow. Die Anklamer Bauamtschefin ist derzeit als Liquidatorin für die Hafen-GmbH eingesetzt, welche sich aktuell in der Auflösung befindet.

Wirklich neue Aussagen zur Zukunft des Hafens gebe es derzeit darüber hinaus aber nicht. Die Stadt sei weiterhin mit anderen Hafenbetreibern im Gespräch, um potenzielle neue Betreiber zu finden, heißt es. Derweil laufe der reguläre Hafenbetrieb erst einmal weiter. Insgesamt rechnet die Stadt für das Jahr 2020 zunächst mit einem Verlustausgleich von rund 88 000 Euro – allein für den Hafen. Diese Summe ergebe sich aus den Erfahrungswerten der vergangenen Jahre, so Thurow.

Bürgermeister: Investoren wären die beste Lösung

Etwas optimistischer sieht Bürgermeister Michael Galander die Lage am Anklamer Flugplatz. Auch dort befindet sich die städtische Gesellschaft derzeit in der Abwicklung. Allerdings gebe es mindestens einen potenziellen Interessenten, der bislang ernsthaftes Interesse gezeigt hat, so der Bürgermeister. Dieser habe sich bereits einen ganzen Tag lang vor Ort informiert und nun auch von der Stadt Unterlagen zur Einsicht zur Verfügung gestellt bekommen.

Von Seiten der Stadt hofft man hier auf eine langfristige Lösung, etwa durch einen Erbrechtsvertrag. Somit könnte die Aufrechterhaltung des Flugbetriebes in der jetzigen Form verbindlich festgeschrieben werden, gleichzeitig falle die Betreibung des Flugplatzes und die Nutzung der Flächen in die Verantwortung eines externen Dritten. Für die Stadt sei dies die beste Lösung, ist Michael Galander überzeugt, der sich eine ähnliche Zukunftsperspektive auch beim Hafen wünschen würde.

Betrieb durch die Stadt als letzte Option

Die letzte Option, die der Stadt ansonsten bleibe, sei es, Hafen und Flugplatz künftig als nachgeordnete städtische Einrichtungen zu betreiben, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Dies sei allerdings mehr oder weniger nur ein Notnagel, so Galander.

Die Stadtvertretung hatte die Liquidation der beiden finanzschwachen GmbHs im Dezember 2018 beschlossen. Die Stadtverwaltung sollte demnach bereits im Herbst vergangenen Jahres neue mögliche Betreiberkonzepte auf den Tisch legen. Diese werde es angesichts der schwierigen Lage jedoch nicht geben, kündigte der Bürgermeister dann im Herbst an. Die Stadt könne vielmehr froh sein, wenn sich Lösungen finden lassen, fügte er an. Das Bestreben der CDU, die Liquidation ab Januar 2020 wieder zurückzunehmen, fand dennoch keine Mehrheit in der Stadtvertretung. Nun bleibt der Stadt bis zum Ende des Jahres Zeit, um Lösungen für beide Einrichtungen zu finden.