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Abwassersituation bereitet Sorgen

Kleingärtner hoffen auf Hilfe von Landespolitik

Anklam / Lesedauer: 3 min

Die Infrastruktur in ihren Anlagen macht den Kleingärtnern in Anklam Sorge. Ob Wasser, Abwasser oder Strom – bei einer Erneuerung laufen schnell hohe Kosten auf. Aber kann da die Landespolitik wirklich helfen?
Veröffentlicht:19.09.2018, 14:56

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Sie wollen nicht nur klagen. Und eigentlich ist die Situation der Anklamer Kleingärtner auch nicht schlecht, räumt Verbandschef René Zargus ein. Doch es gibt eben doch Probleme, die die Hobbygärtner seit Jahren bewegen – und für die sie Lösungen von der Landespolitik erwarten. Welche das konkret sind, erklärten sie nun Elisabeth Aßmann (SPD). Sie ist Mitglied des Landtages und Vorsitzende des Agrarausschusses.

Vor allem die Abwassersituation macht den Kleingärtner seit Jahren Sorge. Zwar ist seit 2013 verbindlich geregelt, dass die Gruben abgedichtet und abgepumpt werden müssen – doch was passiert, wenn die Abfuhr eben nicht möglich ist? Wohin dann mit dem Schmutzwasser? In einigen Anlagen ist es schlichtweg nicht machbar, mit großem Gerät vorzufahren. Das Problem ist bekannt, getan habe sich in den vergangenen Jahren allerdings nichts, bemängeln die Kleingärtner.

Abfuhrpreise drastisch erhöht

Lediglich die Abfuhrpreise hätten sich drastisch erhöht – um zehn Euro immerhin in diesem Jahr, was weiterhin für Unmut sorgt. Zumal der jetzige Zustand alles andere als gerecht sei. So gebe es nun die Situation, dass einige für ihre Abfuhr zahlen müssen, andere notgedrungen selbst aus der Grube abpumpen.

Generell ist die Infrastruktur in den Kleingärten ein Knackpunkt. Strom, Wasser und eben Abwasser sind in Anklamer Kleingartenanlagen in den Lauben üblich. Vorgesehen ist dies laut Bundeskleingartengesetz allerdings nicht. Die alten Anlagen haben Bestandsschutz – mehr aber auch nicht, erklärt Elisabeth Aßmann.

Erneuerung bestehender Leitungen im Blick behalten

Andererseits wollen die Kleingärtner nicht auf den seit Jahrzehnten bestehenden Standard verzichten. „Das Gesetz ist da, damit muss man arbeiten und es gegebenenfalls auch anpassen“, so René Zargus. Aus seiner Sicht könne man das Rad eben nicht zurückdrehen und, wie es in Westdeutschland üblich sei, lediglich an den Hauptwegen der Anlagen einen Wasserhahn und Stromanschlüsse vorhalten. „Das verstehen die Leute nicht“, meint er.

Gleichzeitig müsste aber auch über Erneuerungen der bestehenden Leitungen – sowohl im Wasser- als auch im Strombereich – geredet werden. „Unternehmen wollen bei Reparaturen an die alten Elektroanlagen nicht mehr ran. Gleichzeitig kostet die Erneuerung beinahe so viel, wie ein kleines Dorf zu erschließen“, vergleicht Zargus. Auch in diesen Fragen erhofft er sich Lösungsvorschläge von den verantwortlichen Politikern. Allzu große Hoffnungen wollte Aßmann in diesem Punkt den Kleingärtnern allerdings nicht machen. „Auch mit kleinen Schritten kommt man voran, wichtig wäre ein Signal, dass die Gespräche vor Ort zumindest einen kleinen Beitrag leisten“, sagt Zargus.