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Denkmal

Gedenktafel soll an Synagoge erinnern

Anklam / Lesedauer: 2 min

Eine Sammelspende wäre zumindest eine Möglichkeit, um zeitnah auf den Standort der ehemaligen Synagoge in Anklam hinzuweisen. Landtagsabgeordneter Matthias Manthei hat da bereits vorgelegt. Ziehen noch weitere Anklamer nach?
Veröffentlicht:21.11.2018, 20:15

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Eine grüne Wiese, ein einsamer Stein – mehr ist von der Anklamer Synagoge nicht geblieben. Nachdem bereits kurz nach der Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November die Frage aufkam, warum am ehemaligen Standort keine Infotafel auf die historische Bedeutung des Ortes hinweist, bietet nun Landtagsabgeordneter Matthias Manthei (BMV) seine Unterstützung an.

„Es freut mich, dass die Stadt sich nun um eine Gedenktafel am Standort der früheren Synagoge kümmert. Ich war zwischenzeitlich selbst aktiv geworden und habe ein Angebot für eine Gedenkplatte eingeholt. Die Herstellung und Aufstellung kosten 200 Euro. Diesen Betrag bin ich auch bereit, für die Umsetzung nach dem städtischen Gesamtkonzept zu spenden, dränge aber auf eine rasche Ausführung“, kündigt er an.

Gedenktafel soll sich an das Leitsystem-Konzept der Stadt anpassen

Im Rathaus begrüßt Stadtmarketing-Chefin Beatrix Wittmann-Stifft durchaus den Vorstoß des Abgeordneten. Allerdings müsste die Tafel entsprechend des Leitsystems-Konzepts der Stadt gefertigt werden, das bereits mit Fördermitteln erstellt und teilweise auch schon umgesetzt wurde. „Wir arbeiten derzeit daran, Fördermöglichkeiten zu finden, um weitere Schilder in der Stadt aufzustellen“, sagt sie.

Für das Schild am Standort der Synagoge veranschlagt Wittmann-Stifft jedoch nach einer ersten Kostenschätzung rund 1000 Euro. „Wir wollen auch alte Fotos mit einbinden und einen ausführlicheren Text für die Tafel vom Museum erstellen lassen. Zudem soll die Tafel, wie auch schon an der Zucker-Schnecke, mehrsprachig sein“, erklärt Wittmann-Stifft. So gebe es schon heute einige ausländische Touristen für die vor allem englische und polnische Erklärungen sinnvoll sind.

Die Stadt freut sich über jede weitere Spende

Hinzu kommen durch die Verbundenheit mit der schwedischen Partnerstadt Burlöv dann auch noch Erklärungen auf Schwedisch. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn das Engagement von Herrn Manthei als Initialzündung dient und sich noch weitere Anklamer bereit erklären, Geld für die Infotafel zu spenden, sodass diese wirklich zeitnah erstellt und vom Bauhof aufgestellt werden könnte“, so Wittmann-Stifft. Ob die Stadt Anklam die Spende annimmt, müsse allerdings angesichts der Summe noch der Hauptausschuss entscheiden.