StartseiteRegionalInsel UsedomFährbetrieb in Kamp nach Usedom eingestellt

Urlauberfrust

Fährbetrieb in Kamp nach Usedom eingestellt

Kamp / Lesedauer: 2 min

Der Tourismus im kleinen Fischerdorf Kamp lebte von dem Fährbetrieb nach Usedom. Doch in diesem Sommer ist von einer Fähre im Kamper Hafen keine Spur.
Veröffentlicht:20.07.2019, 11:50

Artikel teilen:

Es ist das Aushängeschild schlechthin im Bugewitzer Ortsteil Kamp: die Personenfähre nach Karnin auf Usedom, die besonders von den Radtouristen in den vergangenen Jahren stark genutzt wurde. Die Fähre verkürzt den Weg nach Usedom immerhin um 35 Kilometer, doch 2019 bleibt den Radfahrern nichts anderes übrig, als den längeren Weg in Kauf zu nehmen. Der simple Grund: Die Fähre fährt nicht mehr.

Dabei kommen immer wieder Radtouristen nach Kamp, die umsonst in das kleine Fischerdorf gefahren sind. Hinweise darauf, dass die Fähre ihren Betrieb eingestellt hat, gibt es nämlich kaum. Im Internet gibt es zum Teil sogar falsche Hinweise. Marek und Natalia aus Polen beispielsweise suchten über das weit verbreitete digitale Kartenangebot von Google Maps nach einer Fahrradroute von Stettin nach Swinemünde. Empfohlen wurde ihnen die Fährverbindung von Kamp nach Karnin, doch als sie in Kamp ankamen, standen sie vor einem Hafen ohne Fähre.

Bürgermeisterin erst Mitte Mai informiert

Nicht nur die Touristen ärgert das, auch die Bugewitzer Bürgermeisterin Ruth Schiller ist alles andere als zufrieden mit dem derzeitigen Stand. Erst Mitte Mai erfuhr sie davon, dass der Fährbetrieb eingestellt wird. „Da stand ich vor den vollendeten Tatsachen“, sagt Ruth Schiller. Die Fähre des Betreibers Christof Reimann hatte keine Genehmigung mehr bekommen, weil das Schiff nicht mehr die technischen Vorschriften einhielt. „Hätte man das schon 2018 gewusst, dann hätte man noch reagieren können. So aber lief die Zeit davon“, sagt Ruth Schiller. Fest steht mittlerweile, dass der Fährbetrieb zwischen Kamp und Karnin zumindest in diesem Jahr stillstehen wird.

Gemeinde sucht nach einer Lösung

Die Gemeinde versucht nun zusammen mit dem Hafenverein, der den Hafen gepachtet hat, eine Lösung für das Jahr 2020 zu finden. „Wir kämpfen darum, dass der Fährbetrieb im nächsten Jahr wieder läuft. Vor allem die Mitglieder des Hafenvereins engagieren sich sehr“, sagt Ruth Schiller, die ganz genau weiß, welche Bedeutung die Fähre für die Gemeinde hat: „Daran hängt der ganze Tourismus.“ Doch eine neue Fähre kann sich weder die Gemeinde noch der Hafenverein leisten. „Wir müssen auf Unterstützung hoffen.“ Immerhin hatte es am vergangenen Dienstag ein Gespräch zwischen Ruth Schiller, dem Hafenverein und dem Vize-Vorpommern-Staatssekretär Bernd Schubert (CDU) gegeben. „Wir haben Ideen, aber noch keine Lösung“, so Ruth Schiller.