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Kinder-Erziehung

Ex-"Super-Nanny" will Anklam erziehen

Anklam / Lesedauer: 3 min

Sie schickte Kinder auf die „stille Treppe” und half Familien in Erziehungsfragen. Jetzt kommt Katia Saalfrank nach Anklam – und will hier Eltern mit ihren Kindern helfen.
Veröffentlicht:05.09.2019, 06:26

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Wer kennt sie nicht, die „Super-Nanny“. Von 2004 bis 2011 hat Katharina Saalfrank, heute bekannt als Katia Saalfrank, Familien für die RTL-Show beraten und sie durch den Alltag begleitet – die Kamera immer dabei. Sie betrachtete das Familiensystem in seiner Gesamtheit und wendete Bausteine der Systemischen Theorie an. Auch Methoden aus der Sozialarbeit wurden praktiziert.

Nun kommt die Diplom-Pädagogin für einen Vortrag in die Anklamer Nikolaikirche. Unter dem Thema „Kindheit ohne Strafen – neue wertschätzende Wege für Eltern, die es anders machen wollen“ möchte Saalfrank erläutern, was Kinder für ein angstfreies, selbstbewusstes und glückliches Aufwachsen brauchen.

„Mein Kind hört nicht auf mich!”

Der häufigste Satz, den Eltern zu Katia Saalfrank sagen, ist: „Mein Kind hört nicht auf mich!“ An dieser Stelle müssen Eltern sich darüber klar werden, wie sie das Verhältnis zu ihrem Kind gestalten und was für ein Kind sie haben wollen. Möchten sie ein folgsames, gehorsames Kind haben? Eines, das angepasst ist und das macht, was die Eltern sagen? Oder sind sie bereit, etwas Neues auszuprobieren? Und, so die Frage der Pädagogin, können sich Eltern vorstellen, ihr Kind selbstbewusst und mit bester psychischer und physischer Gesundheit aufwachsen zu lassen?

Kinder zu „gehorsamen” Menschen erziehen?

Viele Eltern zahlen laut Saalfrank einen hohen Preis, wenn sie ihre Kinder zu „gehorsamen“ Menschen erziehen wollen. Zum Opfer fallen Vertrauen, Wertschätzung und die Möglichkeit einer gemeinsamen Entwicklung. Dieser Weg wird in den meisten Familien von Ärger und vielen Konflikten gekennzeichnet sein. Oft werden Strafen eingesetzt, Ängste geschürt und leider wird viel zu häufig auch Gewalt eingesetzt. Meist strafen Eltern, weil sie selbst gestrafte Kinder sind und keine Handlungsalternativen kennen. An dem Vortragsabend will Saalfrank Eltern zeigen, wie es anders geht.

Sie arbeitet bindungs- und beziehungsorientiert. Sie berücksichtigt Bindungsaspekte, das Wissen aus der Säuglings- und Kleinkindforschung, der Entwicklungspsychologie und der Hirnforschung. Dabei stellt die Diplom-Pädagogin die konstruktive Beziehung zwischen Eltern und Kindern in den Mittelpunkt.

Fragen vor Ort sind erwünscht – um Anmeldung wird gebeten

Mit ihrem Vortrag möchte die sie auch zeigen, wie Eltern eine wertschätzende Kommunikation zu ihren Kindern im Alltag gestalten können, die auf Vertrauen und Verantwortung aufbaut. Dabei behandelt sie in ihrem Vortrag folgende Aspekte: Strafen und Konsequenzen – wann und warum?, Strafen und ihre Mechanismen, fatale Botschaften an Kinder, was unsere Kinder brauchen – Bedürfnisse verstehen, neue Handlungsalternativen und wertschätzende Kommunikation mit Kindern. Fragen können an dem Abend direkt aus dem Plenum gestellt werden.

Der Eintritt ist frei und die Plätze sind limitiert. Wer an dem Vortrag teilnehmen möchte, sollte sich online unter www.dak.de/saalfrank-anklam anmelden. Der Einlass beginnt am Montag, 9. September, um 17 Uhr. Der Vortrag startet um 18 Uhr und dauert etwa zwei Stunden. Veranstaltet wird der Informationsabend von der DAK-Gesundheitskasse.