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Kampagne vorbei

Anklamer Zuckerfabrik hat vorerst letzte Rübe verarbeitet

Anklam / Lesedauer: 2 min

Mehr als vier Monate lang hat die Zuckerfabrik Anklam Tag und Nacht Rüben verarbeitet. Jetzt ist Schluss mit der Kampagne. War sie erfolgreich?
Veröffentlicht:21.01.2020, 13:39
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Die Zuckerfabrik Anklam hat ihre Verarbeitungskampagne 2019/2020 beendet. Seit dem 10. September sind gut 1,6 Millionen Tonnen Zuckerrüben verarbeitet worden, wie Geschäftsführer Matthias Sauer am Dienstag sagte. 132 Tage lang wurde ununterbrochen im Drei-Schicht-System Zuckersirup gewonnen, der Grundstoff für Weißzucker und Bioethanol ist.

Insgesamt kann die zum niederländischen Konzern Suiker Unie gehörende Fabrik nach eigenen Angaben aus der Vorjahresernte rund 130.000 Tonnen Weißzucker für die Getränke-, Marmeladen- und Süßwarenindustrie sowie 66.000 Kubikmeter Bioethanol für Kraftstoffe produzieren.

Mehr lesen: Anklamer Zuckerfabrik darf mehr produzieren.

Bessere Rübenernte als erwartet

In den nächsten Tagen steht die Reinigung der Anlagen bevor, in der kommenden Woche beginnen Reparaturarbeiten. Viele Zuckerwerker machen Urlaub. Parallel dazu läuft die Herstellung von Bioethanol. Mitte April startet Sauer zufolge die zweite Zuckerkampagne. Dann wird Weißzucker aus dem Sirup, dem sogenannten Dicksaft gewonnen.

Die Zuckerrübenernte 2019 fiel nach Angaben Sauers und des Anklamer Rüben-Anbauerverbands dank des Regens im Herbst besser aus als erwartet. 73 Tonnen Rüben holten die Bauern im Schnitt von einem Hektar. Im Trockenjahr 2018 waren es nur 58 Tonnen. Der Zuckergehalt war mit 17 Prozent allerdings relativ niedrig.

340 Agrarbetriebe im Osten Mecklenburg-Vorpommerns und in der Uckermark liefern ihre Zuckerrüben an den einzigen Verarbeiter im Nordosten. Die Landwirte im Westteil des Landes schicken ihre Rüben nach Uelzen in Niedersachsen.

Nach Angaben des Statistischen Amts Mecklenburg-Vorpommern wurden 2019 mit 2,2 Millionen Tonnen überdurchschnittlich viele Zuckerrüben geerntet. Grund seien bessere Erträge und eine größere Anbaufläche. Die Landwirte hatten die Rübenfläche um 10 Prozent zu 2018 und um 16 Prozent zu den Vorjahren ausgedehnt.