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Vorpommern

Alkohol am Steuer: Polizei verstärkt im Juni die Kontrollen

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Die Zahl der schweren Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen ist im vergangenen Jahr angestiegen. In diesem Monat verstärkt die Polizei Kontrollen, um Autofahrer für das Thema zu sensibilisieren.
Veröffentlicht:06.06.2020, 07:07

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Grill-Party mit Familie und Freunden im Garten oder die Wiedereröffnungen der Stammkneipen – mit den Lockerungen in der Corona-Krise kehren auch alte Gefahren zurück. Ein paar Bierchen, ein paar Schnäpschen, Euphorie und Selbstüberschätzung – am Ende krachen gerade vermehrt im Sommer Autos an Bäume, gibt es Tote, Schwerverletzte.

Deshalb startete die Polizei am Donnerstag im Rahmen ihrer landesweiten Kampagne „Fahren. Ankommen. LEBEN!“ verstärkte Kontrollen. „Bereits ein geringer Alkoholgenuss wirkt sich auf die Fahrtüchtigkeit aus. Noch komplexer sind die körperlichen Auswirkungen auf den Konsum von Betäubungsmitteln. Zudem ist vielen Drogenkonsumenten nicht bewusst, dass nicht nur Alkohol, sondern auch Rauschgift und bestimmte Arzneimittel teils erheblichen und lang andauernden Einfluss auf die Fahrtauglichkeit haben können“, warnt Polizeisprecherin Nicole Buchfink. Vorpommern.

Die landesweiten Zahlen sind alarmierend. „Das Fahren unter Alkohol oder Drogen gehörte 2019 erneut zu den häufigsten Unfallursachen bei den schweren Verkehrsunfällen. Die Zahl, der bei diesen Unfällen getöteten und schwerverletzten Personen stieg im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern auf 116. Im Jahr 2018 waren es 98 Getötete und Schwerverletzte“, sagt Buchfink.

Ein Trend, der sich bei den Gesamtzahlen im ersten Quartal 2020 angesichts der Corona-Krise nicht fortsetzte. In den ersten drei Monaten kamen in MV deutlich weniger Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben als im Vorjahreszeitraum. 2019 waren es 21, in diesem Jahr neun.

Bei der jetzigen Polizei-Aktion werden allein im Bereich der Polizeiinspektion Anklam 45 Kräfte eingesetzt. Sie werden über den gesamten Monat Juni fortgeführt und erfolgen unter Einhaltung besonderer Hygienevorschriften. „Wegen der aktuellen Lage wird es deshalb keine stationären Kontrollstellen geben, unsere Kräfte sind ausschließlich mobil unterwegs“, kündigt Polizeisprecherin Katrin Kleedehn an.

500 Euro Bußgeld und zwei Punkte in Flensburg sowie einen Monat Fahrverbot

Promille-Grenzen sind übrigens relativ schnell erreicht. Wer unvorbelastet mit 0,5 bis 1,09 Promille Alkohol im Blut am Steuer erwischt wird, zahlt 500 Euro Bußgeld, bekommt zwei Punkte in Flensburg und erhält ein Fahrverbot von einem Monat. Wer mehr intus hat, begeht eine Straftat, die sogar im Gefängnis enden kann.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg, zu dem die Polizeihauptrevier Anklam und die Polizeireviere Ueckermünde und Pasewalk gehören, wurden im vergangenen Jahr 1313 Autofahrer auf Alkohol und 874 auf Drogen getestet. Es gab im Zusammenhang mit Alkohol 137 Verkehrsunfälle, bei denen drei Menschen starben. Zwei der Toten waren nicht Verursacher der Unfälle. 47 Personen verletzten sich bei den Crashs.