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Internet futsch, Telefon futsch

Zwei Tage abgeschnitten von der Welt

Lübs / Lesedauer: 2 min

Wo gehobelt wird, da fallen Späne, wo gebaggert wird, da werden Kabel gekappt! Und schon ist ein ganzes Dorf von der Welt abgeschnitten.
Veröffentlicht:26.08.2014, 20:29

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Zwei lange Tage ohne Telefon und Internet – das geht auf keine Kuhhaut, erst recht nicht im beschaulichen Lübs. Auf dem flachen Land ist der Draht in die Welt eine überlebenswichtige Datenautobahn, vor allem für Selbstständige und Unternehmen. Ist dieser Draht gekappt, dann geht nichts mehr, auch nicht bei den Bauern. Nein, die Kühe der Agrar GmbH sind nicht direkt betroffen, die werden gefüttert und gemolken wie jeden Tag. Aber auch die Angestellten wollen schließlich pünktlich ihr Geld, die Anweisungen für die Krankenkassen und das Finanzamt dulden keinen Aufschub.

Doch was tun, wenn die Computer keinen Zugang zum Netz haben? Die Firma Pommern-Bau zum Beispiel kann gar nichts ohne Internet berechnen oder bestellen, denn die gesamte Buchhaltung läuft über das Baurechenzentrum Neubrandenburg. Und dann ist da der selbstständige Unternehmer Wolfhard Thiel. Kabellose Arbeit? Für den EDV-Berater gar nicht denkbar. Sogar als Ehrenamtler ist er betroffen: Die fällige Überweisung für die Bauarbeiten am Sportplatz von Grün-Weiß Ferdinandshof an die Pommern-Bau kann Wolfhard Thiel nicht absenden.

Auf der Dorfstraße in Lübs ist die tote Leitung bereits Tagesthema. Alle schimpfen auf die Telekom. Kein Wunder, sagt Wolfhard Thiel. Er und andere Betroffene haben bereits Montagmorgen die Störung gemeldet. Und schon kurze Zeit später stand die Ursache fest: Bei den Ausschachtungsarbeiten für den Bau der Erdgastrasse hat ein Bagger das Hauptkabel zerrissen. Erst hieß es, noch am selben Tag wird ein Monteur beauftragt. Als Großschaden sei die Störung in Lübs eingestuft worden, sagt Thiel. Aber erst am Dienstagmittag haben die Reparaturen begonnen.