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Wirtschaft

Investor startet Offensive in Ueckermünde

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Die Ansiedlung eines weiteren Lebensmittelmarktes in Ueckermünde bleibt in der Diskussion. Ein Discounter wirbt bei den Fraktionen für sich.
Veröffentlicht:21.12.2014, 16:02

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Der Discounter Norma wittert offenbar Morgenluft, seine Pläne in Ueckermünde doch noch verwirklichen zu können. Angesichts der Diskussion um den von der Stadt favorisierten Investor KG Golfplatz Tegernsee, der wegen Betrugs angeklagt ist und der in Ueckermünde einen Netto-Süd-Einkaufsmarkt bauen will (Nordkurier berichtete), wirbt Norma verstärkt um die Gunst der Stadtvertreter.

Das Unternehmen hat in den vergangenen Tagen Gespräche mit den Fraktionen der Stadtvertretung geführt. Andreas Texter von der Ueckermünder CDU bestätigte die Norma-Offensive: „Norma hat auf die Aussetzung des Stadtvertreterbeschlusses reagiert, warum sollen wir da nicht das Gespräch suchen?“

Es sei aber ein rein informelles Gespräch gewesen, in der Fraktion habe man sich noch auf keinen Standpunkt festgelegt. Texter sagte aber, dass Norma bei seiner Präsentation im Bauausschuss einen sehr guten Eindruck hinterlassen habe.

Auch mit Vertretern der SPD-Fraktion haben sich Norma-Verantwortliche bereits unterhalten. Fraktionschef Carsten Seeger wollte sich zum Inhalt nicht weiter äußern, erklärte nur: „Das Wichtigste ist, dass die Nahversorgung in Ueckermünde Ost gesichert ist.“

Die Stadt Ueckermünde setzt indes weiterhin auf Investor KG Golfplatz Tegernsee, wie Bauamtseiter Jürgen Kliewe bekräftigte. Der Investor plant einen 1000 Quadratmeter großen Markt für Netto-Süd und möchte zudem auf der insgesamt
16 000 Quadratmeter großen Fläche in der Belliner Straße 67 Platz für Wohnhäuser, Garagen, Parkplätze und kleinere Läden schaffen. „Wir denken, dass wir mit ihm diese Fläche weiter entwickeln können“, sagte Kliewe.

Norma wiederum kann nicht auf das Grundstück Belliner Straße 67 zugreifen, würde seinen Markt mit Café und Backshop auf dem Nachbargrundstück errichten. Die etwa 6000 Quadratmeter große Fläche gehört der Stadt, dort stehen noch Garagen, die abgerissen werden müssten. Davor sträuben sich die Verantwortlichen im Rathaus. „Wir müssten dann etwa 120 Garagennutzern, die mit ihren Mieten ja auch für nicht unerhebliche Einnahmen für die Stadt sorgen, kündigen“, verdeutlichte der Bauamtsleiter.

Die Stadt wisse, dass Norma „unbedingt“ nach Ueckermünde wolle. „Entscheiden müssen das letztlich die Stadtvertreter“, sagt der stellvertretende Bürgermeister. Der Hauptausschuss will sich am achten Januar bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr mit dem Thema beschäftigen. Die Stadtvertreter wollen bei der Tagung am 19. Februar zu einer Entscheidung kommen. „Es wäre peinlich, wenn das Vorhaben erneut zurückgestellt würde“, sagte Jürgen Kliewe.