Die Not mit der Notdurft
Kaum Toiletten in der Stadt
Templin / Lesedauer: 2 min
Hannelore Hädicke hat eine schwache Blase. An und für sich kein Thema für die Templinerin. Doch zum Problem kann das für die Seniorin werden, wenn sie durch die Stadt bummeln will. Die alte Dame wohnt in der Waldstraße und geht gern zu Rewe einkaufen. „Das ist für mich immer ein weiter Weg. Leider hält meine Blase keine zwei Stunden durch“, berichtet sie. Viele Einkaufsmärkte in anderen Städten hätten Toiletten. „Aber in Templin leider niemand“, glaubt sie.
Wie es um die Not mit der „Notdurft“ aktuell bestellt ist, zeigt unsere Umfrage. Auf die Frage, ob es in den Supermärkten der Stadt eine Kundentoilette gibt, bekamen wir überall die gleiche Antwort: Leider nein. So im Netto, bei Norma und im Getränkeland, bei Rewe und im StadtCenter in der Lychener Straße, bei Aldi und Edeka Krüger in der Vietmansdorfer Straße, ebenso wie bei Lidl in der Prokopiusstraße und Penny in der Dargersdorfer Straße. Lediglich im Baywa Bau- und Gartencenter in der Lychener Straße gibt es Kundentoiletten, bestätigt Marktleiterin Gudrun Franke.
Öffentliche Örtchen sanierungsbedürftig
Die Toilettentür an der Schleusenbrücke ist defekt, soll nach Pfingsten aber repariert werden, sagt Klaus Collin aus der Bauverwaltung der Stadt. Dort ist die Stadt zuständig. Ebenso für die öffentlichen Toilettenhäuschen in der Dargersdorfer Straße gegenüber der Tankstelle, am Busbahnhof und neben dem Parkplatz in der Heinestraße. „Alle unsere ,stillen Örtchen‘ sind inzwischen 22 Jahre alt. Der Zahn der Zeit und leider auch Vandalismus haben Spuren hinterlassen“, räumt Klaus Collin ein. Sie müssten dringend saniert werden. Das soll in den nächsten Jahren passieren.