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Unterrichtsausfall

Wie oft unsere Kinder nichts lernen

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Wie viel Unterricht fällt an unseren Schulen aus? Zahlen aus dem Bildungsministerium, die jetzt auf Druck der Grünen veröffentlicht wurden, ermöglichen erstmals einen genauen Blick auf die Ausfallzahlen in unserer Region.
Veröffentlicht:20.07.2014, 16:36

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Schon seit mehreren Jahren erhebt das Bildungsministerium für alle staatlichen Schulen im Land, wie viel Unterricht vertreten werden muss oder gar ausfällt. Doch die Schulen selbst durften in der Regel überhaupt keine Auskunft über die Statistik geben – Eltern, die sich informieren wollten, mussten sich schriftlich beim Bildungsministerium erkundigen. Die Grünen im Landtag haben ihnen diese Aufgabe jetzt sozusagen abgenommen. Mithilfe einer „kleinen Anfrage“ haben sie das Bildungsministerium dazu gebracht, die Zahlen für alle rund 500 Schulen herauszugeben.

„Wir sind der Auffassung, dass Schüler und Eltern ein Recht darauf haben, die Vertretungs- und Ausfallsituation an ihrer Schule zu kennen – und diese auch mit anderen Schulen vergleichen zu können“, rühmt sich Ulrike Berger, Landtags-Abgeordnete der Grünen aus Greifswald und deren bildungspolitische Sprecherin.

Die Statistik bezieht sich aufs Schuljahr 2012/13, ist also schon ein Jahr alt, und listet zum einen auf, wie viele Stunden an der Schule hätten gegeben werden sollen – und wie viele davon vertreten werden mussten. Überdies ist aufgeführt, wie viele dieser Vertretungsstunden tatsächlich ausgefallen sind.

Für die Schulen im Gebiet Pasewalk ist ein Blick auf die Statistik durchaus bedenklich: An der Regionalen Schule Strasburg musste im Schuljahr 12/13 mehr als jede vierte Schulstunde vertreten werden – 11,4 Prozent der Stunden fielen komplett aus. Fast genauso dramatisch sind die Werte bei der Grundschule in Löcknitz und an der Beruflichen Schule an der Pasewalker Klinik. 

Es gibt allerdings auch einen einsamen Spitzenreiter: An der Grundschule Jatznick wurde immerhin jede Vertretungs-Stunde gegeben – nicht eine einzige fiel aus.

Und so sieht dann auch die Grünen-Abgeordnete Ulrike Berger noch Handlungsbedarf bei der Landespolitik, für die Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) verantwortlich zeichnet: Die Zahlen zeigten, so Berger, dass „die Maßnahmen gegen den Schulausfall noch längst nicht ausreichen und zum Beispiel zielgenau zusätzliche Vertretungskräfte eingesetzt werden müssen.“