StartseiteRegionalNeubrandenburgHickhack um Grundschule sorgt für Empörung

Ärger auf dem Datzeberg

Hickhack um Grundschule sorgt für Empörung

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Die Datzeberger Bildungseinrichtung habe keine Zukunft und darum stecke man auch kein Geld in eine neue Fassade. Das ist die Position der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft. Auf dem Datzeberg sorgt diese Haltung für Protest. Alles Quatsch, sagt hingegen die Stadtverwaltung. Wer hat Recht?
Veröffentlicht:18.09.2014, 08:32
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Dass die Gehwege auf dem Datzeberg saniert werden ist im Prinzip eine gute Nachricht. Gleichzeitig fragten sich aber auch einige Datzeberger, warum die Fördergelder nicht für die Verschönerung der Fassade der Grundschule eingesetzt werden? Denn diesem Vorhaben hatten noch mehr Anwohner bei der Bürgerbefragung ihre Stimme gegeben. Die Antwort der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft (KEG), die den Prozess auf dem Datzeberg begleitet, hat für einen Aufschrei gesorgt. Denn die Bürgerinitiative, das Stadtteilbüro und auch der Nordkurier bekamen von der KEG die Begründung, dass die Grundschule auf dem Datzeberg ja bald geschlossen werden soll. „In spätestens vier Jahren“, hieß es wörtlich und die KEG bezog sich dabei auf den Schulentwicklungsplan der Stadt.

Auf die drohende Schließung angesprochen, reagierte Schulleiterin Ina Friese am Telefon sehr empört. „Es ist nicht Aufgabe der KEG, Schulpolitik zu machen“, sagte Ina Friese und verwies auf die Stadtverwaltung, die sich ganz klar zu der Grundschule bekannt hätte. Tatsächlich kann die Stadtverwaltung nur ratlos mit den Schultern zucken, wie die KEG zu dieser Einschätzung gekommen ist. Denn wie Rathaussprecherin Kath-
leen Bötel auf Nordkurier-Anfrage mitteilt, enthalte der aktuell gültige Schulentwicklungsplan keine Hinweise auf Schließungen im Grundschulbereich.

Neuer Schulentwicklungsplan ab 2015

Zur Perspektive der Grundschule Datzeberg steht im gültigen Schulentwicklungsplan: „Dennoch wird die Stadt die Schließung der 12. Grundschule nicht forcieren. Sie wird die Schule in ihrer Arbeit weiter unterstützen.“ Der Plan ist noch bis Ende 2015 gültig. Dann gilt der Plan, den der Landkreis aufstellt. „Auch im bevorstehenden Planungszeitraum wird die Bestandsfähigkeit der Grundschule Datzeberg gegeben sein. Äußerungen hinsichtlich der Schließung der Grundschule Datzeberg sind aus Schulträgersicht nicht zu bestätigen und somit zurückzuweisen“, teilt das Rathaus mit.

Ein deutliches Signal, das Ina Friese auch dringend braucht. Denn neben einem maroden Gebäude, das schon viele Eltern abschreckt, kann sie Gerüchte über eine baldige Schließung auch nicht gebrauchen. „Einige Eltern standen schon an meiner Tür und fragten, ob das stimmt, dass wir nächstes Jahr schließen sollen“, erzählt die Leiterin der Grundschule. Was die Gerüchte zusätzlich anfeuerte, ist der Ausbau des Schulcampus im Reitbahnviertel. Während dort kräftig investiert wird, verfällt die Datzeberger Grundschule seit Jahren.