StartseiteRegionalNeubrandenburgHunderte Zuschauer bei Gedenkspiel für verstorbenen Familienvater

Beeindruckende Kulisse

Hunderte Zuschauer bei Gedenkspiel für verstorbenen Familienvater

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Mehr als 500 Zuschauer haben am Wochenende in Neubrandenburg ein Fußballspiel der Kreisoberliga besucht. Das hatte einen traurigen Grund.
Veröffentlicht:17.09.2017, 16:28

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Es gibt Tage, da ist der Sport nicht mehr so wichtig: Fußball-Neubrandenburg hat am Sonntag zum Punktspiel der Kreisoberliga, Staffel I, zwischen Chemie Neubrandenburg und dem PSV Röbel-Müritz II, dem verstorbenen Spieler Kai Radtke die letzte Ehre erwiesen. Vor einer Rekordkulisse von rund 533 Zuschauern erinnerten die Teamkollegen des SV Chemie 70 an den nur 32 Jahre alt gewordenen Mitspieler, Vater von zwei Kindern, der vor wenigen Tagen einem Krebsleiden erlag. Auch Vertreter vieler anderer Vereine aus Neubrandenburg und Umgebung waren zum Spiel gekommen. Spieler, die sich auf dem Platz sonst nichts schenken, standen einträchtig nebeneinander und trauerten um einen aus ihrer Mitte.

Auf vielen Plätzen der Stadt legten die Spieler vor Anpfiff eine Schweigeminute ein, zum Teil wurde gesammelt. Der NFC übergab zum Beispiel die kompletten Einnahmen des Derbys gegen den Stadtrivalen Blau-Weiß von gut 330 Euro an den SV Chemie. Auch die Einnahmen des Chemie-Spiels, darunter viele zusätzliche Spenden, sollen an die Familie des Verstorbenen gehen.

Kais Vater Heinz Radtke war trotz der schweren Stunde auf dem Platz und dankte im Gespräch mit dem Nordkurier in bewegenden Worten der Neubrandenburger Fußballgemeinde für die Anteilnahme. Es sei gut zu sehen, wie viele Leute Kai als Sportsmann gekannt und anerkannt hätten. „Das ist für uns ein großer Trost in traurigen Tagen.”

Auch Chemie-Vereinschef Jürgen Ziebuhr freute sich, dass das Abschiedsspiel für Kai so viele Menschen bewegte. „Es ist überwältigend”, würdigte er die Beteiligung der Zuschauer und das Engagement der anderen Vereine der Region.

Obwohl angesichts des Todesfalls das Spiel in den Hintergrund getreten war, konnten sich die Gastgeber nicht nur über die tolle Kulisse, sondern auch drei Punkte freuen. Lucas Kroll (72.) und der eingewechselte Florian Eschler (86.) drehten einen 0:1-Rückstand und bescherten ihrem Verein den Sieg.