StartseiteRegionalMüritzPolitik nach Morddrohung schockiert

Staatsschutz ermittelt

Politik nach Morddrohung schockiert

Waren / Lesedauer: 2 min

Die Todesdrohungen gegen Warens Stadtpräsidenten René Drühl waren am Mittwoch auch überregional Thema – sowohl in bundesweiten Medien als auch in der Schweriner Landespolitik.
Veröffentlicht:22.04.2015, 17:13

Artikel teilen:

„Die Morddrohung gegen Renè Drühl ist besorgniserregend und völlig inakzeptabel“, zeigten sich die beiden Christdemokraten schockiert. Mit politischer Auseinandersetzung habe dies nichts mehr zu tun.

Zur Erinnerung: In der Nacht zum 16. April hatten bisher unbekannte Täter das Firmengebäude von Renè Drühl im Warener Westen mit NS-Zeichen, rechtsradikalen Parolen und personalisierten Bedrohungen besprüht. Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz wegen des Verdachts der Bedrohung und Sachbeschädigung.

Appell an Bürger

Jürgen Seidel und Wolf-Dieter Ringguth versicherten, dass sich Demokraten nicht einschüchtern lassen und parteiübergreifend zusammen stehen würden. Die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker setzten sich mit großem Engagement für ihre Städte und Kreise ein – „sie haben unsere Unterstützung und Solidarität“. Sätze, die der Landtag auch in konkrete Taten umsetzen möchte. Seidel und Ringguth kündigten an, dass sich der Landtag vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Waren am Demokratiefest am 1. Mai in der Müritzstadt beteiligen werde. „Dort werden wir ein deutliches Zeichen für Toleranz und Demokratie setzen.“

Demokratie bedroht

Damit dieses Zeichen stark und nachhaltig ist, ruft Warens Bürgermeister Norbert Möller „alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt“ auf, am Demokratiefest teilzunehmen. „Wer das Amt des Stadtpräsidenten, das politisch höchste Amt unserer Stadt, bedroht, der bedroht auch die Demokratie in unserer Stadt“, fand Möller deutliche Worte. Das Amt des Stadtpräsidenten sei beschmutzt worden. Der Bürgermeister bittet jetzt alle Warener, Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, an Polizei und Stadtverwaltung weiterzuleiten – Vertraulichkeit garantiert.

Möller selbst war bereits unmittelbar nach der Tat von Drühl informiert worden. Auf Bitten des Stadtpräsidenten habe er sich nicht in der Öffentlichkeit geäußert. „Unter der Voraussetzung, dass Herr Drühl am Tag des Geschehens bereits alle erforderlichen Schritte bei Polizei und Staatsanwaltsaft eingeleitet hatte“, so Möller.