StartseiteRegionalMüritzPannen-Adressbuch: Ein Fall für die Justiz?

Forderung nach Schadenersatz

Pannen-Adressbuch: Ein Fall für die Justiz?

Waren / Lesedauer: 2 min

Nun ist es amtlich: Das vertrackte Adressbuch der Warener wird eingestampft. Das hat Bürgermeister Norbert Möller am Donnerstag kund getan. Und die Verwaltung fordert vom Verlag  das Geld zurück, dass Gewerbetreibende in die Pannenbroschüre steckten. Notfalls auch per Gericht.
Veröffentlicht:26.03.2015, 17:53
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Auch am vierten Tag Nach dem Erscheinen des Pannen-Adressbuches von Waren ist das Thema in Stadt und Verwaltung längst nicht vom Tisch. Im Gegenteil. Es wird noch ernster. Denn der Fehlersuche folgt nun die Forderung nach Schadenersatz. Dass durch das fehlerhafte Adressbuch mehr als nur am Image des Kurortes gekratzt wurde, das sei das Eine. Und sicher auch nicht mit Geld aufzuwiegen, wie Dietmar Henkel, aus dem Amt für Ordnung und Bürgerdienste am Donnerstag gegenüber dem Nordkurier betonte.

44000 Werbegelder

Aber wie man nun damit umgeht, das ist das Andere. „Wir haben dem Verlag mitgeteilt, dass wir das Geld, das Gewerbetreibende für Werbung in das Adressbuch gesteckt haben, erstattet haben möchten“, sagt Dietmar Henkel. Um das zu erreichen, würde man auch nicht vor einem Rechtsstreit zurück schrecken. „Es gab schon Gespräche mit dem Justiziar in unserem Haus. Denn auch, wenn der Verlag eigene Recherchen anstellt, haben wir doch ein Recht darauf, dass diese dann wenigstens richtig sind“, begründet der Bürgerdienstler. Dennoch solle dem Verlag nicht die Pistole auf die Brust gesetzt werden. „Vielleicht findet sich ja auch eine andere Lösung“, so Henkel. Für die Broschüre in 4000-er Auflage waren rund 44 000 Euro Werbungsgeld von Gewerbetreibenden aus der Stadt geflossen. Da die Reklame in dem extrem fehlerhaften Heft aber keine Bedeutung mehr habe, müssten diejenigen, die das Geld investiert haben, die Kohle zurück bekommen.

Bürgermeister kündigt kritische Auswertung an

Unmittelbar nach Bekanntwerden des fehlerhaften Adressbuches hatte sich Bürgermeister Norbert Möller eigens in einer Hausmitteilung an alle Mitglieder der Stadtvertretung gewandt. Der Rathauschef räumt in dem Schreiben, das dem Nordkurier vorliegt, ein, dass das Buch „nicht meiner Grundeinstellung von konstruktiver Arbeit der Stadtverwaltung im Interesse der Bürger und Gäste entspricht“. Deshalb würden die Vorkommnisse in der Stadtverwaltung „von mir auch kritisch ausgewertet“. Möller kündigt in der Hausmitteilung an, dass er „nach Abschluss der Bewertungen Entscheidungen und Schlussfolgerungen treffen muss“. Diese werde er den Mitglieder des Hauptausschusses in dessen Sitzung am 9. April im nicht öffentlichen Teil erläutern.