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Luftverpestung am Bahnhof?

Diesel-Gate im Heil- und Kurbad Waren

Waren / Lesedauer: 2 min

Manipulierte Abgaswerte haben auch die Warener sensibilisiert – nicht nur beim erhöhten Schadstoffausstoß von Autos. Auch die Bahn steht massiv in der Kritik.
Veröffentlicht:10.08.2017, 17:10

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Das Schauspiel spielt sich regelmäßig ab. Bevorzugt an kalten und warmen Tagen. Dann rollt die Regionalbahn aus Malchow auf Gleis drei am Warener Bahnhof ein, spuckt ihre handvoll Fahrgäste aus und wartet auf ihre 58 Minuten später beginnende Rückfahrt in Richtung Inselstadt. „Doch diese fast einstündige Wartezeit werden die Dieselmotoren nicht abgestellt, sondern nageln rhythmisch und laut hörbar weiter”, haben sich Einheimische und Touristen verwundert an die Nordkurier-Redaktion gewandt.

In dieser Wartestunde seien nicht nur die vielen Fahrgäste auf den Bahnsteigen den hohen Abgasbelastungen ausgesetzt, auch das gesamte umliegende Bahnhofsviertel sei durch die Abgaswolke spürbar belastet gewesen, kritisieren die Bürger – und fordern ein Abschalten der Motoren.

Heizung und Klimaanlage betreiben

Luftverpestung am Bahnhof? Mit den laufenden Dieselmotoren konfrontiert, zuckt die Stadtverwaltung des Kur- und Heilbades Waren mit den Schultern. „Eine Luftverpestung ist uns nicht bekannt. Das würden wir auch nicht gut heißen. Es gibt sicher Gründe, vielleicht technische, die uns als Stadt aber nicht vorliegen.”

Aussagekräftiger ist da schon das Statement der Deutschen Bahn AG. „Grundsätzlich sind unsere Betriebspersonale angewiesen, drei Minuten nach Ankunft die Motoren abzustellen. Dies gilt natürlich nicht, wenn im Fahrzeug Reisende auf die nächste Abfahrt warten und es, abhängig von der Witterung, erforderlich sein sollte zu heizen beziehungsweise zu klimatisieren”, macht Burkhard Ahlert, Pressesprecher der Bahn für die Bereiche Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, deutlich.