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Sirenen und Handy-App sollen helfen

MV hat Lücken im Warnsystem

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Der Amoklauf von München hat die Frage nach wirksamen Warnsystemen für die Bevölkerung aufgeworfen. Nach Angaben des Innenministeriums gibt es in MV derzeit kein flächendeckendes Warnsystem mit Weckeffekt.
Veröffentlicht:30.07.2016, 09:22
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Bei großen Naturkatastrophen, Amokläufen oder Terroranschlägen kann die Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern bislang nur unzureichend alarmiert werden. Durch den Abbau des Sirenensystems existiert derzeit kein einheitliches flächendeckendes System mit Weckeffekt, um auf drohende Gefahren aufmerksam zu machen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.

Abhilfe in MV soll neben dem Wiederanbau von Sirenen eine Handy-App schaffen. Erst Anfang Juli hatte das Land das Katastrophenschutzgesetz entsprechend novelliert. Demnach sind vor allem Warnsysteme erforderlich, die auch in den Nachtstunden jederzeit die Bevölkerung auf drohende Gefahren aufmerksam machen.

Theoretischer Abdeckungsgrad von 90 Prozent

Rund 30 Prozent der Bewohner in MV können nach Angaben des Innenministeriums im Katastrophenfall nicht per Sirenensignal „geweckt“ werden. Die App Nina (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) kann nach Ansicht des Ministeriums die Lücke füllen.  Erhebliches Manko sei, dass die kostenlose NINA-App der Bevölkerung noch nicht in ausreichendem Maße bekannt sei.   

Die App kann nach Angaben des Ministeriums auf jedem Smartphone installiert werden. Der theoretische Abdeckungsgrad liege damit bei 90 Prozent. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) sagte: „Ich kann mir vorstellen, dass wir gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband eine Informationskampagne zum Thema durchführen.“

Der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter, hält die Warn-App für richtig. Allerdings sieht er Probleme bei den Handynetzen in MV. „In einem Funkloch nutzt eine Warn-App wenig.“