StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernKritik an Justizminister Maas

Wegen Punkband-Tweet

Kritik an Justizminister Maas

Anklam / Lesedauer: 2 min

Heiko Maas lobte das Konzert in Anklam und erntete dafür viel Kritik. Er selbst sieht das nicht so eng.
Veröffentlicht:26.08.2016, 14:52
Artikel teilen:

Die Debatte über ein Twitter-Lob von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) für einen Auftritt der linken Band Feine Sahne Fischfilet hält an. Es sei nicht gut, wenn man Bands hofiere, die gegen den Staat und staatliche Institutionen seien, sagte der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft, Christian Schumacher, am Freitag in Schwerin. Man habe nichts gegen Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus wie in Anklam. Aber aus bestimmten Liedtexten der Punkband spreche Hass auf Polizei und andere Staatsorgane. „Das können wir nicht gutheißen“, sagte Schumacher.

Schützenhilfe für die AfD?

Der Landtagsabgeordnete der Linken Peter Ritter erklärte dagegen, Feine Sahne Fischfilet habe mit Hilfe bundesweit bekannter Musiker etwas geschafft, was Parteien lange nicht mehr gelinge. Tausende Menschen hätten deutlich gemacht, dass sie das Land nicht rechten Populisten und Extremisten überlassen wollen. Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) leiste mit seiner Kritik an Maas eher der AfD Schützenhilfe.

Der CDU-Innenminister hatte den Tweet des Bundesjustizministers als „unanständig der Polizei gegenüber“ bezeichnet. Die Punkband, die seit 2012 mehrmals im Verfassungsschutzbericht von Mecklenburg-Vorpommern auftauchte, hatte mit Texten wie „Lasst Bullenhelme fliegen“ für Empörung gesorgt. Die Gruppe hatte in Anklam mit Sänger Campino und Rapper Marteria ein Konzert vor rund 2000 Fans „gegen den Rechtsruck“ gegeben. Dafür hatte Maas der Band gedankt. „Tolles Zeichen gegen Fremdenhass und Rassismus. Danke Anklam, Campino, Marteria, Feine Sahne!“, hieß es auf seinem Twitter-Account.