StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernIst Diana Ferch in Schleswig-Holstein?

Neue Spur nach Zeugen-Hinweisen

Ist Diana Ferch in Schleswig-Holstein?

Rügen / Lesedauer: 2 min

Lebt die seit 2011 vermisste Rüganerin Diana Ferch noch? Und kann die junge Frau vielleicht wegen einer psychischen Krankheit nicht zurück? Angehörige und Polizei glauben nun doch an die Aussteiger-Theorie - denn nach Zeugen-Hinweisen gibt es eine neue Spur.  
Veröffentlicht:03.12.2014, 14:05
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Noch zu Jahresbeginn waren sich Fallanalytiker in Mecklenburg-Vorpommerns Landeskriminalamt in einer sogenannten Operativen Fallanalyse fast sicher, dass Diana Ferch Opfer eines Tötungsdelikts wurde. Doch nun hat sich das Bild offenbar grundlegend geändert. „Ich gehe davon aus, dass die junge Frau noch lebt“, sagte Kriminalhauptkommissar Roland Malik jetzt dem Nordkurier. Es gebe glaubhafte und schlüssige Hinweise dafür, dass sich die Frau Anfang 2013 in Schleswig-Holstein aufgehalten habe.

Zeugen haben Insider-Wissen

Demnach soll Diana nicht – wie von Angehörigen, Freunden und Ermittlern befürchtet - unmittelbar nach ihrem Aufbruch von der Insel Rügen im Frühsommer 2011 einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein. Anlass zur Hoffnung gebe vor allem eine ungewöhnliche Beobachtung eines Ehepaares in Niebüll, dem Diana laut Polizei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ im Januar 2013 begegnet war. Der Ehemann habe während einer kurzen Autofahrt ein Gespräch mit der Unbekannten geführt, in dem die junge Frau eindeutige Details über ihre Herkunft gemacht habe. Es handle sich um Insider-Wissen und nicht um Fakten, von denen die Zeugen aus Medien erfahren hätten, versicherte Malik.

Seltsame Begegnung an einem Flussufer

Über eine weitere Begegnung habe inzwischen eine Frau aus Friedrichstadt bei Husum die Polizei informiert. Demnach soll sie Diana im Mai 2013 singend an einem Flussufer getroffen haben. Die etwas abgemagerte, aber nicht verwahrloste junge Frau habe sich den Angaben der Zeugin zufolge offenbar in einem verwirrten Zustand befunden.

Suche konzentriert sich auf Nordseeküste

Das alles liege zwar schon wieder eineinhalb bis zwei Jahre zurück, sagte der Ermittler. Da es sich jedoch um sehr glaubhafte Angaben handle, konzentriere die Polizei ihre Suche nun auf die deutsche Nordseeküste. „Wir gehen davon aus, dass Diana Ferch zumindest zeitweise irgendwo in der Region untergekommen ist“, sagte Malik. Dafür müsste es aber auch irgendwo Zeugen geben.

Die auf Rügen lebende Mutter, Regina Ferch, sagte dem Nordkurier, sie schöpfe neue Hoffnung, dass Diana noch lebe. Offenbar gehe es ihrer schon früher oft depressiven Tochter aber psychisch sehr schlecht. „Wichtig für ihr Selbstwertgefühl wäre, dass Diana davon erfährt, dass das von ihr geschriebene und von uns veröffentlichte Buch immer mehr Leser findet.“ Nach dem Verkauf von 1000 Exemplaren sei erst kürzlich die zweite Auflage erschienen.