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Abstimmung

Greifswalder Studenten stimmen mehrheitlich gegen Arndt

Greifswald / Lesedauer: 1 min

Bei einer Abstimmung lehnte eine Mehrheit der Greifswalder Stundenten Ernst Moritz Arndt als Namenspatron ab. Die Beteiligung war sehr niedrig.
Veröffentlicht:12.01.2018, 23:59

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Bei einer Urabstimmung über den Namenspatron Ernst Moritz Arndt an der Universität Greifswald hat eine Mehrheit der Studenten Arndt abgelehnt. Laut dem vorläufigem Endergebnis stimmten 53,16 Prozent gegen Arndt und 44,95 Prozent für Arndt. Die Wahlbeteiligung lag bei 15,27 Prozent.

Die rund 10.000 Studenten konnten am Rande anderer Wahlen von Montag bis Freitag abstimmen, ob die Universität Greifswald am Namenszusatz festhalten soll oder nicht. Die Abstimmung war ein Meinungsbild und nicht bindend.

Bereits Ende November waren alle Mitglieder der Universität – dazu zählen Professor, Verwaltungsmitarbeiter und Studenten – zum Namen befragt worden. Bei der Online-Abstimmung hatten knapp 49 Prozent der Teilnehmer für die Beibehaltung votiert, 34 Prozent plädierten für die Ablegung des Namens. Für rund 15 Prozent waren beide Varianten gleichermaßen akzeptabel.

Demonstration am Sonnabend

Die Mitglieder des Senats werden voraussichtlich in ihrer Sitzung am 17. Januar im Namenstreit entscheiden. Ein Beschluss aus dem Vorjahr zur Ablegung des Namens wurde vom Bildungsministerium wegen rechtlicher Bedenken nicht anerkannt.

Aufgrund der neuen Abstimmung im Senat plant die Bürgerinitiative „Arndt bleibt” am Sonnabend (13. Januar) eine Demonstration in Greifswald.

Dem auf Rügen geborenen Schriftsteller Arndt (1769-1860) werden antisemitische Tendenzen in seinen Schriften vorgeworfen. Seine Anhänger betonen seine Bedeutung für die Region und etwa sein Eintreten für eine Deutsche Einheit. Die teils sehr emotional geführte Debatte flammt schon seit vielen Jahren immer wieder auf.

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