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Blitzer - Raserfalle oder Abzocke?

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Auf der A 20 hat die Polizei vor kurzem an zwei Stellen hintereinander die Geschwindigkeit gemessen. Selbst ein Beamter räumt ein, die Fahrer könnten dies als Schikane wahrnehmen. Was denken Sie über dieses Thema? Diskutieren Sie mit!
Veröffentlicht:09.09.2014, 15:22

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Sie stehen am Straßenrand und mahnen den Fahrer zum Einhalten der richtigen Geschwindigkeit: Blitzer und Lasergeräte sind zwar anstrengend, aber an unfallgefährdeten Stellen verständlich. Dass aber auf ein Blitzergerät wenige Meter weiter ein Laser folgt, ist ungewöhnlich.

Als eine unserer Leserinnen über die A20 fuhr, staute sich der Verkehr zwischen Straßburg und Pasewalk. "Ich war relativ weit vorne im Stau und konnte das Ende überblicken", sagt sie. Ein Unfall war nicht Ursache der Verkehrsstockung. "Polizeiautos blockierten die rechte Fahrbahn und verengten die Straße auf nur einen freien Streifen", erzählt unsere Leserin. Außerdem verkündeten Verkehrsschilder, dass die Geschwindigkeit auf 60 km/h reduziert worden war.

Unsere Leserin passierte die verengte Fahrbahn und sah den Stau-Grund. Auf dem Parkplatz Ravensmühle führte die Autobahnpolizei eine allgemeine Verkehrskontrolle mit dem Schwerpunkt auf Lkw durch.

Der Autoclub Europa findet es übertrieben

Um die Fahrzeuge rechtzeitig auf den Parkplatz zu lotsen, war das verringerte Tempo an dieser Stelle nötig. Aber wieso standen gleichzeitig am Beginn und Ende des Abschnitts Messgeräte? Eine reine Abzocke, ärgert sich unsere Leserin. "Das ist eine Frechheit. Die Polizei nutzt die verringerte Geschwindigkeit aus, um doppelt abzukassieren." Sie kritisiert auch, dass die Fahrbahnverengung auf freier Strecke und künstlich vorgenommen wurde. Ob die doppelte Apparatur auf leere Staatskassen schließen lässt?

René Behning von der Autobahnpolizei Altentreptow dazu: "Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h war nötig, um die Lkw nicht bei vollem Tempo von der Fahrbahn zu lotsen." Das doppelte Aufgebot an Blitzer und Laser begründet er damit, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung für den gesamten Abschnitt, in dem die Kontrollen stattfanden, galt. An dessen Beginn und Ende Blitzer beziehungsweise Laser aufzustellen, hält er für gerechtfertigt, auch wenn "der Bürger das als Schickane wahrnehmen könnte".

Andreas Becht vom Autoclub Europa findet es "nicht schön", zwei Blitzer beziehungsweise Blitzer und Laser hintereinander zu positionieren. "Das ist übertrieben", sagt er. Seiner Einschätzung nach komme es relativ selten vor, dass die Polizei zwei Messgeräte hintereinander aufstellt. Verboten sind die Blitzgeräte im Doppelpack allerdings nicht, merkt er an. "Wurde man geblitzt, ist es relativ schwer, rechtlich dagegen vor zu gehen."

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