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Fußball-Verbandsliga

Greif-Kapitän: Hier spinnt niemand rum!

Torgelow / Lesedauer: 3 min

David Schimmelpfennig gehört zu den Leistungsträgern beim Fußball-Verbandsligisten Torgelower FC Greif. Der 33-Jährige führt das Team, das am Samstag beim Grimmener SV spielt, als Kapitän.
Veröffentlicht:21.11.2014, 17:27

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Der gebürtige Templiner David Schimmelpfennig, der einst mit dem 1. FC Neubrandenburg beim Nordkurier-Knabenturnier auf dem Parkett stand, kickte später für Borussia Fulda, Carl Zeiss Jena und den BFC Dynamo. Seit März 2013 steht er in Torgelow unter Vertrag. Unser Reporter Thomas Krause sprach mit ihm.

Sagt Ihnen der Name Daniel Scheinhardt etwas?

Nee.

Scheinhardt kam als 36-Jähriger 2005 im ersten Oberligajahr des TSV Greif im Winter nach Torgelow, der Ex-Profi wurde schnell zur Leitfigur, an der sich alle Spieler aufrichteten. Eine ähnliche Rolle wird nun Ihnen zugeschrieben.

Ja, wenn man das so hört, dann freut mich das. Ich bin der Meinung, dass
zwei, drei ältere Spieler immer in eine Mannschaft gehören. Mit Marcin Mista und Robert Jager haben wir das hier ja auch. Es kann immer mal gut gehen, nur mit jungen Spielern zu arbeiten, doch für die Jungen ist es gut, wenn sie sich an älteren Spielern aufrichten können.

Der TFC Greif ist Spitzenreiter der Verbandsliga. Wie bewerten Sie die Tabellenführung?

Ich kannte diese Liga ja nicht, weil ich vorher in Thüringen und Berlin gespielt habe. Aber ich kannte unsere Mannschaft, die nach dem Oberliga-Abstieg fast zusammengeblieben ist. Von daher war mir klar, dass in der Verbandsliga nicht viele Teams besser sein konnten als wir.

Samstag geht es in Grimmen gegen den Tabellendritten. Eine echte Bewährungsprobe für den Tabellenführer?

Ich kenne Grimmen überhaupt nicht, aber nach dem, was ich gehört habe, wird es dort nicht leicht. Doch das wissen alle in der Mannschaft. Aber prinzipiell gilt – zum Glück steht kein Phrasenschwein in der Nähe –, das nächste Spiel ist immer das schwerste.

Der sportliche Leiter Peter Jandt spricht davon, dass der Club Landesmeister werden will. Da dürften Sie mitgehen, oder?

Es ist immer die Frage, was man nach außen preisgibt und was man intern sagt. Der FC Mecklenburg Schwerin hatte im Sommer öffentlich angekündigt, unbedingt aufsteigen zu wollen. Wir haben gesagt, dass wir im oberen Drittel mitspielen wollen.

Ist der Oberliga-Aufstieg bereits ein Thema?

Klar möchten wir auch am Ende der Saison oben stehen, dafür sind wir alle Fußballer. Aber hier spinnt niemand rum in der Mannschaft, die Jungs sind alle vernünftig. Keiner spricht davon, was in ein, zwei Wochen sein könnte und wo wir stehen könnten.

Warum haben Sie sich im Sommer entschieden, in Torgelow zu bleiben?

Ich war ja zwei Jahre verletzt, habe gedacht, es geht gar nicht mehr weiter. Daniel Pankau (der sportliche Leiter zu der Zeit, Anm. d. Red.) hatte mich in der Phase aber immer wieder angerufen, ob ich nicht Interesse hätte. Im März 2013 habe ich dann zu ihm gesagt, okay, ich trainiere mal mit. Es ist sozusagen auch ein Dankeschön an Torgelow, weil ich nach dieser langen Verletzungspause hier wieder Fuß gefasst habe.

Sie hatten bestimmt auch andere Möglichkeiten?

Ja, ich habe mich schon gefragt, ob ich vielleicht zurück nach Jena gehe oder nach Berlin. Aber mein Lebensmittelpunkt ist ja mittlerweile Boitzenburg bei Templin, und da liegt Torgelow einfach am nächsten.

Sie haben in Ihrer Laufbahn einige Clubs erlebt. Was nimmt man da mit?

Jede Station hatte etwas für sich. Eine sehr schöne Zeit waren aber die Jahre an der Sportschule in Neubrandenburg.