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Schwarz zu Weiß

Der Trend geht zu dunklem Geschirr

Frankfurt/Main / Lesedauer: 3 min

2018 setzen viele Manufakturen auf schwarzes oder dunkelgrünes Geschirr. Allerdings immer in Verbindung mit Weiß, wie sich auf der internationalen Konsumgütermesse Ambiente zeigt.
Veröffentlicht:13.02.2018, 14:08
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Ein Sprichwort besagt: Weiß erkennt man am besten, wenn man Schwarz dagegenhält. Wer derzeit auf der Suche nach einem neuen Tafelservice oder Kaffeegeschirr ist, wird genau das feststellen: Zwar ist und bleibt Weiß die klassische Farbe für Teller, Tassen und Co.

Aber auffällig viele Hersteller ergänzen die blasse Nichtfarbe um ihren Gegenpol Schwarz oder um andere tiefdunkle Farbtöne, was beide Seiten auffälliger werden lässt. Rosenthal legt gleich für zwei seiner bestehenden Geschirr-Linien dunkle Varianten in Kombination mit Weiß auf:

Die Produktreihe Suomi New Generation erhält unter dem Beinamen Ardesia einen matten schwarzen Streifen oder Rand, der am Übergang zum Weiß von zarten Linien unterbrochen wird. Der schwarze Rand lässt sich zudem für Botschaften aus Lebensmittelfarbe nutzen.

Raumbeleuchtung verändert Farben

Außerdem präsentiert das Unternehmen auf der Messe mit Forest eine Neuauflage seines Services Mesh in einem markanten Schwarz-Weiß-Look. Allerdings changiert der Basiston je nach Lichteinfall zwischen Schwarz und tiefem Grün. Beide Erweiterungen sollen zu den bereits erhältlichen Basisteilen der jeweiligen Geschirrlinien passen.

Ebenfalls auf sehr dunkles Grün, das je nach Raumbeleuchtung wie Schwarz wirkt, setzt Blomus beim neuen Tafelservice Mio. Es wird ergänzt um ein zartes Grau-Blau und Weiß, was die Farbgebung auflockert.

Die Kollektion Chauteau der Designerin Maja Prinzessin von Hohenzollern für den Hersteller Goebel greift bewusst den schwarz-weißen Einrichtungstrend auf – diesen gibt es insbesondere im gehobenen Preissegment. Und dort wird der schwarze Geschirrtrend auch bleiben, vermuten die Trendanalysten der Messe Frankfurt. Diese Stilrichtung gilt eher als exzentrisch und luxuriös.

Geschirr-Grafik soll Tischdecken ersetzen

Doch es ist ja auch nicht alles Schwarz oder Weiß: So bringen die Hersteller weiterhin einerseits neue Blütendekore heraus. Ein Beispiel ist Sambonet mit der neuen Platten-Kollektion namens Kyma Florilegium.

Andererseits gibt es weiterhin eine Vielzahl an geometrischen und klaren grafischen Strukturen beim Geschirr. Ein Beispiel dafür ist das neue Dekor namens Friends für die Kollektion Ono der Marke Thomas in den Grundfarben Blau und Gelb.

Kahla konzentriert sich beim neuen Dekor Linen&Cotton für die Kollektion Elixyr ebenfalls auf grafische Einschübe. Sie sollen Stücke von Baumwolle und Leinen – also Tischdecken, Läufer und Platzsets – symbolisieren, die zunehmend vom Tisch zu verschwinden scheinen, so der Eindruck der Designerin Lisa Keller.

Blütenmuster werden üppiger

„Egal, ob in Restaurants, Bistros oder im privaten Esszimmer: Mir fiel auf, dass man plötzlich überall pure Materialien sieht. Blanke Holztische und Steinflächen lösen den klassischen gedeckten Tisch ab.” Dadurch fehle auf einmal der Kontrast zwischen weichen und harten Materialien, zwischen massiv und leicht.

Designer Michael Sieger hat für sein neues Design für Arzberg zwei bei Kunden beliebte Elemente des Geschirrdesigns zusammengebracht: geometrische Formen und Blüten. Für das Dekor Vivid Bloom der Arzberg-Geschirrserie Tric nahm Sieger seine Lieblingsblumen und brachte sie in Einklang mit Wabenstrukturen in Blau – obwohl Blüten für die Marke Arzberg „ein Stück weit was Neues sind”, so Sieger bei der Präsentation auf der Messe Ambiente.

Die Blütendekore sind derzeit allerdings im Wandel: Brachten die Manufakturen vor ein paar Jahren gerne sehr zarte, filigrane Arten mit einfachen Blüten wie von Wiesenblumen auf Porzellan, so werden es nun gefüllte und üppigere Blüten. Sie werden auch großflächiger auf Teller, Tassen und Co. gesetzt.